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Auf Entdeckungsreise mit James Cook

Jungsteinzeit im Umbruch

Auf Entdeckungsreise mit James Cook
William Hodges, Resolution und Adventure in Matavai Bay, Tahiti, 1776, © National Maritime Museum, Greenwich, London, Ministry of Defence Art Collection

Im ausgehenden Mittelalter begann die große Zeit der Entdecker. Der Genuese Christoph Columbus erreichte 1492 den amerikanischen Kontinent, der Portugiese Vasco da Gama umsegelte zwischen 1497 und 1499 Afrika und erreichte Indien, sein Landsmann Ferdinand Magellan versuchte sich 1519 sogar an einer Weltumsegelung. Die Liste ließe sich noch lange fortführen, bis man auf den britischen Entdecker James Cook (1728-1779) stoßen würde. Er unternahm drei Expeditionsreisen (1768–1779/80) in den damals noch relativ unbekannten Pazifischen Ozean und kartographierte dabei Australien, Neuseeland und die Inselwelt der Südsee (Mikronesien, Polynesien, Melanesien). Zusammen mit einem Team von internationalen Wissenschaftlern fertigte er detaillierte Pläne der unbekannten Welt an und ließ sämtliche Ereignisse minutiös skizzieren und aufzeichnen. Die Vorstellung eines mystischen Südkontinents, der zwischen Australien und der Antarktis vermutet wurde und zu kolonisieren sei, widerlegte er. Dass sein Unternehmen aber alles andere als ein Fehlschlag war, bescheinigten die neu erlangten Kenntnisse in Navigation, Astronomie, Naturgeschichte, Philosophie und Kunst. Darüber hinaus trug der kulturelle und materielle Austausch mit den jeweiligen Völkern zur Etablierung einer neuen Wissenschaft bei: der Ethnologie oder auch Völkerkunde. Cook stammte zwar aus bescheidenen Verhältnissen, schaffte aber aufgrund seiner Fähigkeiten und seines Ehrgeizes den – nicht alltäglichen – Aufstieg zum Kapitän und in die Royal Society. Im Konflikt mit Einheimischen auf Hawaii starb Cook während seiner letzten Reise einen gewaltsamen Tod.

Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn präsentiert mit der Ausstellung „James Cook und die Entdeckung der Südsee“ über 500 Exponate zu den Reisen des Seefahrers und seiner Begleiter. Ethnographische und naturhistorische Objekte aus einer ganzen Reihe verschiedener Kulturen werden hier zum ersten Mal zusammengeführt. Denn bereits im späten 18. Jahrhundert wurden die Zeugnisse der Expeditionen an eine Vielzahl völkerkundlicher Sammlungen in Europa abgegeben. Umso bedeutender sind allerdings die Ausstellungsstücke, die den Besucher erwarten: aufwändige Federornamente, Holzskulpturen und andere ozeanische Artefakte repräsentieren kulturelle Gegenstände. Dadurch können wiederum Rückschlüsse auf den Alltag in der Südsee und die jeweiligen religiösen Kulte geschlossen werden. Prachtvolle Gemälde, detaillierte Zeichnungen, Schiffsmodelle, Seekarten und Navigationsinstrumente lassen den Besucher durch die Augen der europäischen Reisenden blicken. Auch Objekte aus dem persönlichen Besitz des Seefahrers, wie ein traditioneller Halsschmuck, sein Galanteriedegen oder seine Bibel runden ein umfassendes Gesamtbild ab. Die Ausstellung ist so aufgebaut, dass anhand der Routen Cooks die Entdeckung des Pazifiks nacherlebt werden kann. Eine Aktionsfläche bringt Kindern die drei Expeditionen spielerisch näher und macht den Besuch zu einem Familienerlebnis.

Die Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn findet in Kooperation mit dem Institut für Ethnologie der Universität Göttingen, dem Kunsthistorischen Museum – Museum für Völkerkunde in Wien und dem Historischen Museum in Bern, statt. In Wien wird die Ausstellung ab dem 10. Mai bis 13. September 2010, in Bern vom 7. Oktober 2010 bis 13. Februar 2011 zu sehen sein.

Zur Ausstellung erscheint auch ein Katalog in der Buchhandlung Walther König (Preis: 29 €)

Quelle: Benjamin Schäfer
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