Sie zogen mit Sensen und Dreschflegeln auf die Marktplätze, die aufständischen Bauern, die von Mai bis September 1514 im Herzogtum Württemberg ihr Recht einfordern wollten.
„Armer Konrad“ nannten sie sich, und ihnen schlossen sich auch weite Kreise der Bürgerschaft an. Anlass für die Erhebung war eine neue Verbrauchssteuer der Regierung auf die wichtigsten Lebensmittel. Mit seinen Protestaktionen stellte der „Arme Konrad“ die Obrigkeit, vor allem Herzog Ulrich, in Frage; entsprechend heftig war die Reaktion. Zwar gestand der Herzog im „Tübinger Vertrag“ der „Ehrbarkeit“, der städtischen Oberschicht, Mitwirkungsrechte zu, doch der Aufstand der Bauern wurde gnadenlos niedergeschlagen, seine Anführer wurden hingerichtet.
Eine Schau im Hauptstaatsarchiv in Stuttgart (Konrad-Adenauer-Straße 4, Tel. +49 (0)711 2124335) zeigt noch bis zum 14. September 2014 den „Armen Konrad vor Gericht“. Mit Amts- und Gerichtsprotokollen, aber auch Alltagsgegenständen wird vor allem die Perspektive der Aufständischen deutlich gemacht. Lieder und Verhörprotokolle können angehört werden. An den „Armen Konrad“ erinnern zudem vier weitere Ausstellungen im Stadtmuseum und in der Galerie der Stadt in Fellbach, im Bauernkriegsmuseum Weinstadt-Beutelsbach, im Stadtmuseum Schorndorf und im Haus der Stadtgeschichte Waiblingen. Sie sind bis zum 28. September 2014 zu sehen.