Der höchste Punkt einer Augenbraue sollte bei Frauen nach dem heutigen Schönheitsideal etwa über dem äußeren Augenwinkel liegen. Diese Vorstellung hat sich seit den siebziger Jahren allerdings deutlich gewandelt: Damals befand sich der optimale Punkt für den Brauengipfel noch oberhalb des äußeren Randes der Iris. Das stellten amerikanische Schönheitschirurgen fest, als sie Bilder von heutigen Models mit Aufnahmen von damals verglichen, berichtet die Fachzeitschrift „Nature“ in ihrer Online-Ausgabe.
Die plastischen Chirurgen um Stephen Metzinger von der Universität von Louisiana in New Orleans (USA) analysierten Fotos von hundert Models und hundert anderen Frauen. Der höchste Punkt einer Modellaugenbraue liegt bei 98 Prozent der Augenbreite, wenn der innere Augenwinkel den Nullpunkt darstellt. Bei „normalen“ Frauen ist der Höhepunkt etwas zur Nase hin verschoben und befindet sich im Durchschnitt bei 93 Prozent. Doch auch dies unterscheidet sich noch deutlich von den Idealen der Siebziger, als die perfekte Augenbraue ihren Gipfel bei einer Position zwischen 70 und 80 Prozent erreichen sollte.
„Wir sehen hier eine Evolution der Schönheitsidee“, meint Metzinger. Die Models von heute bevorzugen möglicherweise einen weiter außen liegenden Brauengipfel, um jeglichem Alterungsprozess optisch entgegenzuwirken, vermutet der Chirurg.
Andere Frauen versuchen diese Idealform nachzuahmen, indem sie ihre Brauen zupfen und in Form bringen. Mehr als 75.000 amerikanische Frauen haben sich offenbar vergangenes Jahr unters Messer gelegt, um ihre Augenbrauen aufzumöbeln.
ddp/bdw ? Stefanie Offermann