Dem Stadtgeschichtlichen Museum und der Musikhochschule Leipzig ist es in einer gemeinsamen Aktion gelungen, insgesamt 28 Seiten bisher unveröffentlichten Materials von Felix Mendelssohn Bartholdy bei Sotheby’s in London zu ersteigern. Es handelt sich zum einen um Entwürfe zu drei Schreiben, die Mendelssohn in seiner Eigenschaft als Kapellmeister des Gewandhausorchesters an den städtischen Rat gerichtet hat. Die Endfassungen gelten heute als verschollen. Mendelssohn geht hier auf die finanzielle Situation der Leipziger Orchestermusiker ein. Er kritisiert, dass deren Verdienst sich seit 30 Jahren nicht geändert habe, Verpflichtungen und Ausgaben aber gestiegen seien. So seien die Musiker gezwungen, sich auf Veranstaltungen aller Art Geld dazuzuverdienen, was auf Kosten der Qualität des Orchesters zu gehen drohe.
Die Hochschule für Musik und Theater konnte den Entwurf eines Briefs an den sächsischen König erwerben, in dem Mendelssohn die Gründung eines Konservatoriums vorschlägt und dessen Grundzüge entwickelt. Die Autographen sollen wissenschaftlich bearbeitet und demnächst präsentiert werden.