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Badeszenen im Spiegel der Kunst

Geschichte|Archäologie

Badeszenen im Spiegel der Kunst
August Heinrich Riede, Badende Mädchen, Ausschnitt, Öl/LW, 41,5 x 34,5 cm, Oberösterreichische Landesmuseen, Schlossmuseum Linz

In der Residenzgalerie Salzburg zeigt die Sonderausstellung „Badeszenen. Ritual, Entrüstung und Verführung“ Kunstwerke und historische Gebrauchsgegenstände aus zwei Jahrtausenden.

Zu sehen sind mehr als 110 Objekte rund um die Badekultur, darunter antike Figuren und Vasen, historische Badekleidung und zahlreiche Gemälde. Die Exponate veranschaulichen die Geschichte der Körperkultur, beginnend in der Antike. Damals galt Wasser als Ursprung der physischen Energie und Thermen boten neben einer körperlich-spirituellen Reinigung auch Unterhaltung an. Die spätmittelalterliche Bevölkerung ging in den Badehäusern sowohl gesundheitlichen als auch erotischen Bedürfnissen nach und inspirierte damit die zeitgenössischen Künstler. Kirche und Medizin verdammten jene Badekultur und erzwangen den Rückzug der Nacktheit in private Bereiche.

Da öffentliche Badeszenen in der Folgezeit kaum vorhanden waren, vereinigten Künstler des Barock und Rokoko mythische und biblische Darstellungen mit erotischen Aspekten oder thematisierten die intime Körperpflege. In der Biedermeierzeit verschwanden die sexuellen Aspekte und Wascheinrichtungen gelangen zunehmend in bürgerliche Haushalte. Heute ist die Badekultur Teil der Freizeitgestaltung.

Im Genre der Badeszenen standen stets Mädchen und Frauen im Fokus, sei es als göttliche Gestalt in der Natur, als sinnliches Aktmodell oder als allegorische Darstellung von Fruchtbarkeit und Jugend. Moralische und gesellschaftliche Veränderungen, die die Badekultur betreffen, lassen sich anhand der Exponate zurückverfolgen. Die Ausstellungsstücke stammen unter anderem von Jan Brueghel dem Älteren, Wilhelm Busch, Paul Cézanne, Albrecht Dürer oder Ferdinand Georg Waldmüller.

Leihgaben aus dem In- und Ausland ergänzen die Exponate der Residenzgalerie Salzburg. Ein literarisches und musikalisches Begleitprogramm, ein Workshop für Kinder oder die Lange Nacht der Museen am 3. Oktober 2009 runden die Ausstellung ab.

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Zur Ausstellung ist ein Katalog von Dr. Gabriele Groschner im Eigenverlag der Residenzgalerie Salzburg erschienen („Badeszenen. Ritual, Entrüstung und Verführung“, Salzburg 2009, 273 Seiten, Preis: 15 €).

Bildnachweis Bilderwechsler: Maurice Denis, Die Badenden, 1907, Leinwand, 129,5 x 196 cm, Städel Museum Frankfurt am Main, Inv.Nr. SG 178

Quelle: Benjamin Schäfer
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