Als „Lady with the Lamp“, die Dame mit der Lampe, wurde Florence Nightingale (1820-1910) aufgrund ihrer fürsorglichen nächtlichen Patientenbesuche bekannt. Ihr Einfluss ging jedoch weit über die einfache Krankenpflege hinaus und bewirkte auch grundlegende Veränderungen im Gesundheitssystem Großbritanniens. Ein Digitalisierungs-Projekt des Howard Gotlieb Archival Research Center an der Universität Boston und dem Florence Nightingale Museum in London geht diesen Entwicklungen nach: Fast 2000 Briefe von Nightingale sind nun in einer neuen Datenbank online einzusehen.
Nightingales Korrespondenzen, teils handgeschrieben aber auch diktiert, ermöglichen einen Einblick in das Leben und Schaffen der Pionierin der Krankenpflege. Diese Dokumente offenbaren dabei persönliche Aspekte über ihr Familienleben, ihre religiösen und philosophischen Auffassungen. Darüber hinaus wird Fachliches eingehend erklärt. Deswegen ging Nightingale schließlich als Reformerin in die Geschichte des Gesundheitswesens und der Krankenpflege ein. Besonders bedeutsam waren ihre Briefe und Veröffentlichungen, da sie den Weg für spätere Erneuerungen und Verbesserungen der Krankenpflege ebneten. So schlug Nightingale eine einheitliche Schulung des Pflegepersonals vor und riet zur verbesserten Geburtsbetreuung, vor allem auch für sozio-ökonomisch benachteiligte Schichten der Gesellschaft.
Dank des “Florence Nightingale Digitization Projects“ können Nightingales Korrespondenzen eingesehen und nach Betreff, Name und Datum durchsucht werden. Laut dem Howard Gotlieb Archival Research Center ist das Ziel dieses Projekts der Welt einen besseren Zugang zu Nightingales Person und vor allem auch ihrer Arbeit zu ermöglichen. Weitere Kooperationspartner wollen sich dem Projekt anschließen, um die Sammlung um weiteres Archivmaterial zu ergänzen. Die inspirierende Persönlichkeit Nightingales und ihre innovative Ideen sollen so einem breiten, internationalen Publikum zugänglich gemacht werden.