Anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft Polens möchte eine Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau auf die 1000-jährige Geschichte deutsch-polnischer Beziehungen aufmerksam machen. Dabei sollen die Gemeinsamkeiten beider Länder und deren enge kulturelle Beziehungen betont werden.
Die von der Gemäldegalerie im Warschauer Königsschloss und dem Gro‧pius-Bau gemeinsam verantwortete Schau zeigt etwa 700 historische und zeitgenössische Exponate – darunter Gemälde, Graphiken, Fotos, Handschriften und Kunsthandwerk. Der künstlerische Austausch war intensiv: So schuf etwa der in Nürnberg lebende Bildhauer Veit Stoß den riesigen Hochaltar in der Krakauer Marienkirche. Eindrucksvolle Musikbeispiele sind auch zu hören, etwa das Stück „Der Überlebende von Warschau“ von Arnold Schönberg (1947), das Berichte aus dem Warschauer Ghetto verarbeitet.
Einen gänzlich anderen Akzent setzt das Historiengemälde „Preußische Huldigung“ des polnischen Malers Jan Matejko aus dem Jahr 1882. Es zeigt den Moment des größten polnischen Triumphs über Preußen, als der Hochmeister des Deutschen Ordens Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach die Lehnshoheit der polnischen Krone anerkennen musste und König Sigismund I. im Jahr 1525 den Lehnseid leistete. Der Katalog zur Ausstellung erscheint im DuMont Buchverlag, Köln.