Skythen, Hunnen, Awaren, Mongolen, sie alle haben die europäische Geschichte maßgeblich beeinflusst. Doch was wissen wir über diese Steppennomaden des 7. bis 14. Jahrhunderts aus der Mongolei? Einen vielfältigen Einblick in die kulturelle Welt der Reiternomaden bietet noch bis zum 29. April eine Ausstellung im LVR-LandesMuseum Bonn. Wegen des trockenen und kalten Klimas ungewöhnlich gut erhaltene Objekte können gezeigt werden. Sie wurden in den letzten Jahren in den sogenannten Felsspaltengräbern in der Westmongolei entdeckt, restauriert und analysiert. Darunter sind Reflexbögen, Köcher, Pfeile, Reitzeug, dazu das älteste Saiteninstrument der Mongolei, eine Pferdekopfharfe. In Dugui Cahir haben sich sogar spektakuläre textile Funde aus dem 11. Jahrhundert erhalten. Textilrestauratorinnen der Fachhochschule Köln gelang es, aus den Stofffetzen einen eindrucksvollen Seidenkaftan aus chinesischem Damastgewebe sowie den ältesten bisher bekannten Mantel aus Wollfilz zu rekonstruieren. Beide Stücke kann man in der Ausstellung bewundern.
Die Exponate zeugen so von den beeindruckenden handwerklichen Leistungen der Reiternomaden. Durch Inszenierungen, eine vollständig eingerichtete Jurte und Nachbauten der Waffen wird die ferne Lebenswelt der Steppenkrieger zusätzlich zugänglich gemacht. Die Ausstellung wird von Mai bis November 2013 im Kelten Römer Museum Manching zu sehen sein.
Der Katalog zur Schau ist im Primus Verlag, Darmstadt, erschienen.