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„Bürokratopoly“: Spielerische Einblicke in die SED-Diktatur

Geschichte|Archäologie

„Bürokratopoly“: Spielerische Einblicke in die SED-Diktatur
Das neu aufgelegte Brettspiel "Bürokratopoly" nimmt die Machtstrukturen der SED-Diktatur aufs Korn. (Screenshot, DDR-Museum)

Das Gesellschaftsspiel „Bürokratopoly“ wird mehr als 30 Jahre nach seiner Erfindung durch den DDR-Oppositionellen Martin Böttger für den Unterricht herausgegeben. Das Spiel wurde in Bürgerrechtskreisen der DDR weitergegeben und gespielt, etwa von Bärbel Bohley sowie Gerd und Ulrike Poppe. Die überarbeitete Neuausgabe ermöglicht Schülern heute einen authentischen Einblick in die Machtstrukturen der SED-Diktatur. „Bürokratopoly gibt neue Impulse für die Vermittlung der deutschen Nachkriegsgeschichte im Geschichtsunterricht“, sagte der Leiter des Arbeitsbereichs Schulische Bildung der Bundesstiftung Aufarbeitung, Jens Hüttmann, bei der Vorstellung des Spiels in Berlin.

Mit Ironie macht Bürokratopoly die Machtmechanismen in der DDR deutlich. Ziel der Spielfiguren ist der Posten des SED-Generalsekretärs – wer gewinnen will, muss betrügen, kungeln oder denunzieren. Die Staatssicherheit attestierte „Bürokratopoly“, dass es „die gesellschaftlichen Verhältnisse verächtlich“ machen würde – ein riskanter Vorwurf für die damaligen Spieler, denn die „Verächtlichmachung“ der DDR war strafbar. Durch die Anpassung an die Bedürfnisse des Schulunterrichts und das umfangreiche Begleitmaterial wird es nun möglich, aus der Perspektive der damaligen Opposition spielerisch eine lehrreiche Innensicht der DDR zu erhalten. Auf Initiative von „Nachgemacht – Spielekopien aus der DDR“ hat das DDR Museum die Idee entwickelt, das Spiel für den Schulunterricht der Jahrgangsstufen 9 bis 13 anzupassen. Mit den Bildungsexperten von capito wurde umfangreiches Unterrichtsmaterial erstellt, das von Arbeitsblättern, Zusatzaufgaben, Onlinevideos von Zeitzeugen bis zur Kommentierung durch den wissenschaftlichen Leiter des DDR Museums, Stefan Wolle, reicht. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat das Projekt gefördert.

Quelle: Bundesstiftung Aufarbeitung / DDR-Museum
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