El Siglo de Oro“, das goldene Jahrhundert, war das 17. Jahrhundert in Spanien zumindest in der Malerei. Bedeutende Künstler wie Diego Velázquez, El Greco, Francisco de Zurbarán oder Bartolomé Murillo prägten die Kunstproduktion dieser Zeit. Die sehenswerte Schau in der Berliner Gemäldegalerie versammelt noch bis zum 30. Oktober 2016 nicht nur Meisterwerke dieser Künstler; man kann auch unbekanntere Maler entdecken. Was die Ausstellung aber besonders reizvoll macht, ist der Vergleich der Malerei mit der Bildhauerkunst jener Epoche. Die Schau ist vom 25. November 2016 bis zum 26. März 2017 in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München zu sehen.
Vier Kunstzentren, nämlich Toledo, Valencia, Sevilla und Madrid, zeigen die Variationsbreite spanischer Kunst und spiegeln zugleich den historischen Wandel eines Landes, das immer mehr an europäischer Bedeutung verlor. Eindrucksvoll ist, wie unmittelbar die naturalistisch-expressiven Gemälde und Skulpturen auch heute noch auf den Betrachter wirken können: Der heilige Franz von Assisi schmiegt sich fast in die Seitenwunde Christi, das hölzerne Gesicht Marias weint echt wirkende Tränen, und der zerschundene Leib Christi löst noch immer Erschrecken und Erbarmen aus.