Wie eng die meisten Wörter einer Sprache miteinander verbunden sind, haben nun amerikanische Forscher gezeigt: Über die Thesaurus-Funktion eines gewöhnlichen Textverarbeitungsprogramms lässt sich über nur zwei Zwischenbegriffe eine Verbindung zwischen beliebigen Wörtern herstellen, meldet das Fachmagazin „Nature“ in seiner Online-Ausgabe.
Die Wissenschaftler um Adilson Motter von der Universität in Tempe (USA) hatten 30.000 englische Vokabeln aus einem Online-Thesaurus ausgesucht. Solche Programme helfen Autoren beim Suchen nach Wörtern mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung. Aus diesen Begriffen wählten die Forscher nach dem Zufallsprinzip beliebige Paare aus und suchten nach der kürzesten Verbindung zwischen den beiden. Von „Darsteller“ zu „Universum“ beispielsweise gelangten sie über die Kette: Darsteller ? Charakter ? Natur ? Universum. Meistens reichten zwei Zwischenbegriffe aus, um zwei beliebige Wörter miteinander zu verbinden, berichten die Wissenschaftler.
Allerdings hatten sie für die Untersuchung nur „Wurzelwörter“ ausgesucht, für die im Thesaurus auch verwandte Begriffe angegeben sind. Die Ergebnisse seien auch auf andere Sprachen übertragbar, vermuten die Forscher. Das eng geknüpfte Netz ähnlicher oder verwandter Wörter sei wohl ein Abbild der Strukturen in unserem Gehirn, das gleichfalls Begriffe mit ähnlicher Bedeutung in Gruppen zusammenfasst und speichert.
ddp/bdw – Ulrich Dewald