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„Der Ort, wo meine Residenz hinkommt …“

Geschichte|Archäologie

„Der Ort, wo meine Residenz hinkommt …“

Wenn die Rede auf das „glanzvolle Zeitalter“ des nordbadischen Bruchsal kommt, dann ist für gewöhnlich das 18. Jahrhundert gemeint, als die Stadt zur Residenz der Speyerer Fürstbischöfe wurde und binnen kurzem einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte. Der Bau des Barockschlosses zog nicht nur bekannte Künstler und Architekten nach Bruchsal, sondern war auch Fundament einer positiven und gedeihlichen Stadtentwicklung insgesamt. „Daran hat sich in gewisser Weise gar nicht so viel verändert“, sagt Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick und führt aus: „Das Bruchsaler Schloss mit seinem imposanten barocken Innenleben ist das Bauwerk, das für die Außenwirkung unserer Stadt auch in der Gegenwart eine ganz besondere Bedeutung besitzt. Schloss und Stadt Bruchsal stehen bis auf den heutigen Tag in einer lebendigen und vitalen Beziehung.“

Mit seinen Museen und rund 50.000 Besuchern Jahr für Jahr ist das Schloss in touristischer Hinsicht der wichtigste Anziehungspunkt im Herzen der Stadt. Ein Pfund, mit dem zu wuchern sich lohnt: Das beweisen jetzt zwei gemeinsam entwickelte Programmbroschüren der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und der Stadt Bruchsal.

Äußerer Anlass ihres Erscheinens: Genau 200 Jahre ist es her, seit mit Philipp Franz Wilderich von Walderdorff der letzte in Bruchsal residierende Fürstbischof starb. Mit ihm endete die Epoche der Residenzstadt. Begraben wurde Walderdorff neben seinen Vorgängern in der Gruft der Bruchsaler Peterskirche – und das bischöfliche Schloss verfiel für viele Jahrzehnte in einen sprichwörtlichen Dornröschenschlaf. Nun wird im Rahmen des umfangreichen Jahresprogramms – mit einer Festwoche im April und abwechslungsreichen Veranstaltungen über das ganze Jahr – nach den mannigfaltigen Verbindungen zwischen den Fürstbischöfen und der Stadt Bruchsal gefragt.

In Führungen und Vorträgen, Ausstellungen und Konzerten, kirchlichen und weltlichen Programmbeiträgen spiegelt sich die ganze Breite und Vielfalt dieser Geschichte(n) wider. Ab April ist im Schloss eine Sonderpräsentation zu sehen, die – unter anderem mit ausgewählten persönlichen Stücken aus dem Familienbesitz der Grafen von Walderdorff – an den letzten Fürstbischof erinnert. Ausgewiesene Experten berichten über das Leben der Bruchsaler Regenten, ein Mittelalterfest belebt anfangs Mai den Park um den Bergfried des Alten Schlosses in der Stadtmitte, und auch dem letzten Hofkapellmeister am Hof der geistlichen Herren wird eine Veranstaltung gewidmet sein: Johann Evangelist Brandl, der im frühen 19. Jahrhundert als einer „der bedeutendsten und achtungswerthesten Componisten unserer Zeit“ galt. Seine Kompositionen stehen zwischen den Welten – sie weisen bereits über die klassische Formsprache hinaus und nehmen zugleich Elemente der Romantik vorweg. Brandls Geburtstag jährt sich im November 2010 zum 250. Mal.

Bei der Präsentation des städtischen Jahresprogramms wies Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick darauf hin, dass vieles, was Bruchsal heute an Bau- und Kunstdenkmälern vorzuweisen habe, mit den Bischöfen von Speyer verknüpft sei. Das umfangreiche Programm trägt daher ein Zitat des Schlossbauherrn und Fürstbischofs Schönborn als Titel: „Der Ort, wo meine Residenz hinkommt …“ Es enthält fast 40 unterschiedliche Veranstaltungen, Konzerte, Themenführungen und Exkursionen in und um Bruchsal an über 80 Terminen zwischen März und Dezember.

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Höhepunkt des „Bischofs-Jahres“ wird der Zeitraum zwischen 18. und 20. April 2010 sein, wenn sich Fürstbischof von Walderdorffs Todestag zum 200. Mal jährt. „Für die Staatlichen Schlösser und Gärten ist das Jahr eine Station auf dem Weg zum Wiedererstehen der Fürstbischöflichen Residenz“, so Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Die Beletage des Bruchsaler Schlosses wird derzeit vom Land instandgesetzt. Sie soll künftig wieder einen Eindruck davon geben, was das Schloss einmal war: eines der herausragenden Denkmäler der Mitte des 18. Jahrhunderts in Deutschland. Ab 2012 werden im Bruchsaler Schloss dann einzigartige Meisterwerke des Spätbarock zu sehen sein, etwa die einzigartigen Rokokomöbel und die berühmten Tapisserien aus der Schlosseinrichtung der Bruchsaler Fürstbischöfe.

Quelle: Staatliche Schlösser und Gärten
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