Der Rhein ist ein europäischer Fluss. Seine wechselvolle Geschichte zeichnet eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn nach.
„Ein edler, feudaler, republikanischer, kaiserlicher Fluss, dem es gebührt, zugleich deutsch und französisch zu sein.“ 1838 schrieb dies der französische Schriftsteller Victor Hugo. Der Rhein transportierte Güter und Ideen, war Grenze und Verbindung, Festung und Furt, er wurde reguliert und verschmutzt, umkämpft und erobert. Die „europäische Biographie“ des Rheins blättert eine spannende Ausstellung in der Bundeskunsthalle (Friedrich-Ebert-Allee 4, Tel. +49 (0)228 9171-205) vom 9. September 2016 bis zum 22. Januar 2017 auf. 13 Kapitel, die mit mehr als 300 Exponaten bestückt sind, werden präsentiert.
Am Beginn steht der Rhein als „Strom der Römer“; es folgen Themen wie der Fluss als „Achse der Kirche“ oder der „Strom der Kaiser“, denn an seinen Ufern entstanden Burgen und Residenzen. Ein wichtiges Kapitel befasst sich mit dem Transportweg Rhein, dem „Strom der Händler“. Auf das berühmte „Rheingold“ wird ebenso eingegangen wie auf RheinRomantik („Vater Rhein“) und den Tourismus, aber auch auf die Industrialisierung. Nicht zuletzt entzündete sich die unselige Feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich auch am Rhein; überwunden wurde sie erst im Zeichen Europas.