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Deutsche Juden im Dienst der Alliierten

Geschichte|Archäologie

Deutsche Juden im Dienst der Alliierten
Stefan Heym in seinem Dienstzimmer bei Radio Luxemburg, 1945. (Foto: Inge Heym/AlliiertenMuseum)

Am 14. März eröffnet das AlliiertenMuseum (Clayallee 135, 14195 Berlin, Tel.: (0)30 818199-0) in Berlin-Zehlendorf die Ausstellung „Sieger, Befreier, Besatzer: Deutsche Juden im Dienst der Alliierten“ im Foyer des Outpost Theater. Die Ausstellung ist ein Beitrag zum Themenjahr 2013 „Zerstörte Vielfalt. Berlin 1933-1938-1945“. Sie befasst sich mit einem wenig bekannten Aspekt deutsch-jüdischer Geschichte. Im Mittelpunkt stehen 14 bewegte und bewegende Biographien jüdischer Emigranten, die auf der Seite der Anti-Hitler-Koalition gegen das nationalsozialistische Deutschland kämpften. Einige von ihnen sind weltbekannt, etwa der spätere US-Außenminister Henry Kissinger oder der Schriftsteller Stefan Heym. Im Fokus stehen die Kriegs- und Nachkriegsjahre, als die früheren Flüchtlinge nach Deutschland zurückkehrten und in der kämpfenden Truppe oder in der Militärverwaltung Dienst taten. Originalexponate, Fotografien und eindrückliche Zeitzeugeninterviews lassen die denkwürdigen Schicksale lebendig werden. Die Ausstellung läuft bis zum 1. Dezember.

„Ich habe geweint, als ich mein Gewehr bekam. (…) Ich war nicht mehr wehrlos. Zum ersten Mal konnte ich mich verteidigen.“ So wie der Schriftsteller Stefan Heym fühlten viele deutsch-jüdische Flüchtlinge, die auf der Seite der Anti-Hitler-Koalition kämpften. Sie waren in Deutschland verfolgt worden und kehrten als Befreier zurück. Unbekannte Schicksale, aber auch prominente Biographien wie die des Friedensnobelpreisträgers Henry Kissinger, des Schriftstellers Stefan Heym oder des Journalisten Ernst Cramer stehen im Fokus der Sonderausstellung.

Auch die oft dramatische Flucht und der meist schwierige Neuanfang in den Aufnahmeländern kommen zur Sprache. Spätestens 1943 waren in allen alliierten Armeen deutsche Juden integriert. Sie kämpften in Nordafrika, in Sizilien oder landeten am D-Day in der Normandie. Nach dem Sieg über das nationalsozialistische Deutschland gestalteten sie in der Militärverwaltung die politische Zukunft des Landes mit und waren an der Entnazifizierung, der Reeducation und dem Aufbau eines demokratischen Rundfunk- und Pressewesens beteiligt. Manche der ehemaligen Flüchtlinge kamen in ihren vormaligen Heimatorten zum Einsatz, wo sie in Einzelfällen sogar auf ihre früheren Verfolger trafen. Besonders schrecklich war die Rückkehr für jene, die die Befreiung von Konzentrationslagern aus nächster Nähe miterlebten.

Quelle: AlliiertenMuseum Berlin
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