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Deutschlands Gesundheitssystem: Teuer, aber vergleichsweise gut

Geschichte|Archäologie Gesellschaft|Psychologie

Deutschlands Gesundheitssystem: Teuer, aber vergleichsweise gut
Das deutsche Gesundheitswesen ist das drittteuerste aller OECD-Länder, nimmt jedoch bei der Versorgung mit Ärzten und Krankenhausbetten und der Pflegezeit im Krankenhaus einen der vordersten Plätze ein. Das geht aus einer Studie hervor, die amerikanische Wissenschaftler im Fachmagazin “Health Affairs” veröffentlichen (Bd. 22, Nr. 3).

Die Wissenschaftler um Gerard F. Anderson von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hatten die Pro-Kopf-Ausgaben und andere wichtige Kerndaten zum Gesundheitswesen in den dreißig OECD-Ländern zusammengestellt. Dazu zählen neben fast allen europäischen Staaten unter anderem die USA, Kanada, Japan, Australien, Korea und die Türkei.

Deutschland ist hinsichtlich der Aufenthaltsdauer im Krankenhaus neben Korea Spitzenreiter: Während im OECD-Durchschnitt Patienten nach 6,4 Tagen wieder nach Hause geschickt werden, können sie sich in Deutschland durchschnittlich 9,6 Tage in der Klinik auskurieren. Auch gibt es in kaum einem Land mehr Ärzte pro 1000 Einwohner. Über dem Durchschnitt, jedoch nicht ganz vorn liegt Deutschland, was die Versorgung mit hochwertigen medizinischen Geräten wie Kernspin- und Computertomographen angeht.

Nach der Tschechischen Republik liegt Deutschland auch bei der Zahl der Krankenhausbetten pro 1000 Einwohner auf einem Spitzenplatz. Allerdings kommen auf ein deutsches Krankenhausbett im Schnitt nur 0,8 Pflegekräfte ? weniger als der OECD-Durchschnitt. Deutlich besser ist die Versorgung mit Krankenschwestern und -pflegern beispielsweise in Norwegen oder den USA, wo im Schnitt 1,5 beziehungsweise 1,3 Pflegekräfte pro Krankenhausbett bereit stehen.

Den USA bescheinigen die Forscher trotz dieses recht guten Einzelwertes das uneffektivste Gesundheitssystem. Mit Ausgaben von rund 4.700 US-Dollar geben die Amerikaner pro Einwohner und Jahr weitaus mehr aus als alle anderen Nationen. Die Schweizer stehen auf Platz zwei bei den Ausgaben und kommen mit siebzig Prozent dieser Summe aus, die Deutschen (Platz drei) sogar mit nur sechzig Prozent. Trotz dieser enorm hohen Ausgaben liegen die Amerikaner sogar unter dem OECD-Durchschnitt, was die Versorgung mit Ärzten und Krankenhausbetten und die Verweildauer im Krankenhaus angeht. Gründe dafür liegen in den hohen Honoraren für Ärzte und dem ebenfalls von den Amerikanern erreichten Spitzenwert bei den Kosten für Medikamente.

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ddp/bdw ? Ulrich Dewald
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