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Die ältesten Neandertaler kommen aus Spanien

Geschichte|Archäologie

Die ältesten Neandertaler kommen aus Spanien

Neue genetische Untersuchungen des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben ergeben, dass es sich bei einem frühzeitlichen Knochenfund im spanischen Sima de los Huesos (bei Burgos) um die Überreste früher Neandertaler handelt. Bisher hatte der Fund Rätsel aufgegeben, da der äußere Befund zwar Ähnlichkeiten zum Neandertaler aufwies, die Untersuchungen des Genmaterials aber auf eine Verwandtschaft mit dem in Asien lebenden Denisova-Menschen hindeutete. Die 400000 Jahre alten Hominiden wären somit die ältesten bekannten Neandertaler.

Sima-Fossil ist Neandertaler

In der aktuellen Studie sequenzierten die Forscher Erbgut aus dem Zellkern der Fossilien, um Klarheit über das Verwandtschaftsverhältnis der Frühmenschen aus Sima zu den Neandertalern und den Denisova-Menschen zu erlangen. Die durch technische Fortschritte in der molekularen Analysemethodik möglich gewordene Untersuchung belegt anhand der Zellkern-DNA, dass es sich bei den Sima-Hominiden um frühe Neandertaler handelt.

Außerdem machen die Forschungsergebnisse deutlich, dass sich Denisova- und Neandertalerpopulationen bereits vor Lebzeiten der Sima-Frühmenschen voneinander getrennt hatten, also früher als vor etwa 430.000 Jahren. Svante Pääbo vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, hält diese Ergebnisse für einen „wichtigen Fixpunkt auf der Zeitachse der menschlichen Evolution“, welcher vorherige Hypothesen über eine relativ frühe Teilung der evolutionären Linien von modernen und archaischen Menschen vor 550.000 bis 750.000 Jahren bestätige.

Verwandtschaft zu Denisova-Menschen

Auch wenn die Frühmenschen aus Sima nach dieser Untersuchung der evolutionären Linie der Neandertaler zuzuordnen sind, bestätigt dieses Forschungsergebnis auch das in früheren Studien ermittelte Verwandtschaftsverhältnis zwischen Sima-Hominiden und den Denisova-Menschen. Wie genau diese Verwandtschaft zustande kam, ist noch unklar. Möglicherweise vermischte sich der spätere Neandertaler mit anderen Frühmenschen, die aus Afrika einwanderten. Um diese und andere Fragen besser beantworten zu können, soll nun mit der in diesem Forschungsprojekt angewandten Methodik weitere DNA ausgewertet werden.

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