Die Reformation war geprägt von einem intensiven Kampf um den richtigen Glauben, von charismatischen Predigern und einer Vielzahl reformatorischer Ansätze, und Martin Luther war keineswegs ein unumstrittener Neuerer. Das arbeitet eine Ausstellung im thüringischen Mühlhausenn heraus.
Luther bekämpfte schon früh die Abweichler von seiner Lehre als „Schwärmer“, ein heftiger Disput folgte. Diese „ungeliebten Brüder“ und ihre alternativen, radikaleren Reformationskonzepte stehen noch bis zum 31. Oktober 2017 im Mittelpunkt einer Ausstellung im Bauernkriegsmuseum (Kornmarktkirche, Tel. +49 (0)3601 8566-0) im thüringischen Mühlhausen.
Nicht nur Thomas Müntzer und Heinrich Pfeiffer, die hier wirkten, werden gewürdigt, sondern auch Andreas Bodenstein von Karlstadt, der, ebenso wie Matthäus Hisoldus, gegen Heiligenbilder gepredigt und damit den Anstoß zum Bildersturm gegeben hatte, Jakob Strauß, der in Eisenach kompromisslos gegen Zins und Wucher aufgetreten war, oder der Täufer Fritz Erbe, der einen Großteil seines Lebens in Eisenach und auf der Wartburg hinter Schloss und Riegel verbracht hatte. Die Schau, die auch Frömmigkeit vor der Reformation zeigt, ergänzt die Dauerausstellung zum Bauernkrieg.