Fast übermächtig scheinen inzwischen die Medien zu sein, wenn es um die politische Meinungsbildung in der Gesellschaft geht. Journalisten vermitteln nicht nur Informationen, die zudem ihrem Auswahlprozess unterliegen, sie setzen Themen, die fortan für wichtig gehalten werden, und stoßen Debatten und Diskussionen an. Damit sind die Medien, ob Fernsehen, Rundfunk, Presse oder die sozialen Netzwerke, zu wirkmächtigen Akteuren in der politischen Öffentlichkeit geworden.
Noch bis zum 17. April 2016 ist im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine Ausstellung mit dem Titel „Unter Druck! Medien und Politik“ zu sehen. Sie befasst sich mit der Rolle der Medien in beiden deutschen Staaten seit 1945. Während die Presse in der DDR explizit in den Dienst der SED gestellt wurde, garantiert das Grundgesetz der Bundesrepublik Pressefreiheit. Dass es dennoch zu heftigen Konflikten mit der Politik kommen kann, zeigt nicht zuletzt die „Spiegel“-Affäre von 1962. Auch die Medienkonzerne selbst gerieten in die Kritik: Studentenproteste richteten sich gegen den Verleger Axel Springer. Die Schau beleuchtet Medienkampagnen und -skandale, reflektiert aber auch zum Schluss die wachsende Bedeutung des Internets für die Meinungsbildung.