Die Ausstellung „Von Istanbul bis Yokohama“ im Museum für Ostasiatische Kunst in Köln zeigt historische Fotografien früher Fernost-Reisender. Noch bis zum 7. September sind insgesamt 350 historische Fotografien zu sehen, die von europäischen und einheimischen Fotografen aufgenommen wurden. Sie bieten Momentaufnahmen von den Stationen der damaligen Globetrotter auf dem Weg nach Ostasien.
Nach der Öffnung des Suez Kanals 1869 etablierten sich in den großen Hafenstädten kommerzielle Fotostudios. Sie deckten den Bedarf der Touristen nach Reisefotografien, die ihre Erinnerungen an Sehenswürdigkeiten und Menschen ferner Länder und Kulturen festhielten. Ausgehend von London oder Southampton führten die populärsten Dampferrouten nach Istanbul, und von dort über Alexandria, Port Said, Aden, Bombay, Colombo, Madras, Kalkutta, Singapur, Hong Kong bis nach Yokohama.
Die Gründer des Museums für Ostasiatische Kunst in Köln, Adolf Fischer (1856-1914) und seine Frau Frieda (1874-1945), reisten auf ihren Ankaufsreisen über diese Schiffsrouten nach Ostasien. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des im Oktober 1913 eröffneten Museums wird erstmalig eine erlesene Auswahl ihrer Sammlung historischer Fotografien zu den damaligen Reiseführern in Beziehung gesetzt. Die Fotografien bezeugen nicht nur das hohe künstlerische Niveau der frühen Fotopioniere, sie machen aus heutiger Sicht auch die romantische Verklärung und den unwiederbringlichen Verlust alter, gewachsener Kulturen im vorderen Orient sowie in Ost- und Südostasien deutlich. Thematisiert wird jedoch auch der wechselseitige Einfluss den Europa und Ostasien aufeinander ausübten.