Die Kelten waren die ersten Europäer am Anfang der Eisenzeit. Ihr Kerngebiet lag im Saar-Lor-Lux Raum und reichte in das Rheinland, die Pfalz bis weit ins Pariser Becken. Ihre Spuren sind noch allgegenwärtig. Diese bedeutende Kultur hat bis heute bei weitem noch nicht die Beachtung gefunden, die ihr aufgrund ihres Stellenwertes zukommt. Die Kultur der Kelten ist ein vergessenes Kapitel der Kulturgeschichte.
Die prachtvollen Fürstengräber von Reinheim, Schwarzenbach, Weiskirchen, Theley und Freisen im Saarland, aber auch Waldalgesheim im Hunsrück, Hoppstädten im Saar-Nahe-Bergland und Bad Dürkheim und Rodenbach in der Pfalz sind Ausdruck einer ungewöhnlich reichen Konzentration keltischer Hochkultur. Der einzigartige Ringwall von Otzenhausen ist einer der herausragenden Bezugspunkte dieser Fürstengräber. Faszinierend auch die Funde in Lothringen, die Grabstätten von Mondelange und Yutz zwischen Metz und Thionville. Wertvolle Grabbeigaben aus Gold und prächtige Kunstwerke, die aus dem Süden Europas importiert wurden, zeigen eindrucksvoll den Reichtum der keltischen Kultur.
Und die Kelten hatten das Eisen, das einer ganzen Epoche der Menschheitsgeschichte ihren Namen gab. In der Eisenzeit lagen die Ursprünge des Siegeszuges dieses Metalls, das auch heute noch die Grundlage unserer modernen Gesellschaft ist. Die Kelten waren die ersten Menschen, die die Kunst, das Eisen zu schmieden und zu Werkzeugen und Waffen zu verarbeiteten, zur Perfektion entwickelten. Die Eisen-verarbeitung vor mehr als 2500 Jahren stand zum ersten Mal im Fokus der Gesellschaft. Von der Keltenzeit bis ins Zeitalter der Industrialisierung hat das Eisen die Geschichte der Menschen bestimmt. Die Eisenzeit kehrt ins Weltkulturerbe Völklinger Hütte, einen der bedeutendsten Orte der Eisenproduktion, zurück – ein neues, aufregendes Kapitel der Geschichte des Eisens wird aufgeschlagen.
Neben der Exponatenpräsentation wird auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse mit den Mitteln der konstruktiven Archäologie das Leben der Kelten sichtbar: Wie schmiedeten die Kelten das Eisen? Welche Kleidung trugen keltische Frauen und Männer? Wie ernährten sich die Familien? Wie hörte sich keltische Musik an? Welche Geheimnisse hüteten die Druiden? Wie herrschten die Keltenfürsten? Wie kämpften die keltischen Krieger? Zur Ausstellung „Die Kelten – Druiden. Fürsten. Krieger“ startet das Weltkulturerbe Völklinger Hütte eine touristische Initiative, die die Keltenorte der Region, wie den zweieinhalb Kilometer langen keltischen Ringwall von Otzenhausen, den Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim mit seinen einzigartigen Grabfunden und weitere Keltenorte, in einem Netzwerk verbindet. Entstehen wird ein Keltennetz, das diese spannenden Keltenorte den Menschen näher bringt.