Niklaus Manuel (um 1484 -1530) ist der Nachwelt vor allem als Maler des „Berner Totentanzes“ bekannt, den er zwischen 1516 und 1519 für die Klosterkirche des Dominikanerklosters (heute Französische Kirche) schuf. Manuel war aber auch Söldner, Politiker, Diplomat und Literat. Das Bernische Historische Museum macht uns noch bis zum 17. April 2017 mit dieser schillernden Persönlichkeit vertraut, die paradigmatisch für die Zeitenwende vom Mittelalter zur frühen Neuzeit steht.
In einer Inszenierung kann der Besucher den verschiedenen Lebensstationen Manuels folgen. Dieser erlebte eine Zeit existentieller Verunsicherung. Themen wie Tod und Seelenheil, Angst und Gewalt, aber auch Liebe und Zugehörigkeit hatten Hochkonjunktur und beschäftigten auch ihn, nicht nur in seinem „Totentanz“, der allerdings nicht erhalten geblieben und nur durch eine Kopie des 17. Jahrhunderts vertreten ist. Oft hält Manuel seiner Zeit einen satirischen Spiegel vor. Ein Großteil seines malerischen und literarischen Werks ist zu sehen, ergänzt durch Bilder von Albrecht Dürer, Hans Baldung Grien oder Urs Graf. Der Katalog zur Schau ist im Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich, erschienen.