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Ein weißes Haus gegen die braune Vergangenheit

Geschichte|Archäologie

Ein weißes Haus gegen die braune Vergangenheit
Blick in die Ausstellungsräume des NS-Dokumentationszentrums in München. (Foto: Jens Weber)

München erhält zum 1. Mai 2015 einen zentralen Lern- und Erinnerungsort. Das neu errichtete NS-Dokumentationszentrum an der Brienner Straße 34 erinnert an die Verbrechen der NS-Diktatur und setzt sich mit ihren Ursachen, Ausprägungen und Folgen bis in die Gegenwart auseinander. Bis Ende Juli können Interessierte die Dauerausstellung bei freiem Eintritt besuchen.

Als Gründungsort der NSDAP ist München wie keine andere Stadt mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus verbunden. Die ehemalige „Hauptstadt der Bewegung“ spielte eine Vorreiterrolle bei der Errichtung der Gewaltherrschaft und war das Zentrum des Parteiapparats.

Das NS-Dokumentationszentrum befindet sich am Standort des ehemaligen „Braunen Hauses“, der Parteizentrale der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Der Ort steht symbolisch für den Aufstieg der Partei und ihren totalitären Machtanspruch – jetzt erhält er eine neue Bestimmung. Der weiße Kubus setzt einen deutlichen Kontrapunkt gegen die noch erhaltenen Parteigebäude in seiner Nachbarschaft und soll zugleich vielfältige Sichtbezüge ermöglichen, die in das Ausstellungskonzept mit aufgenommen wurden. Das Dokumentationszentrum versteht sich, so eine Pressemitteilung der Stadt München, als ein offenes und lebendiges Haus der Information und Diskussion. Grundprinzip des Ausstellungs- und Bildungskonzeptes sei das Erkennen, Lernen und Verstehen am historischen Ort. „Was hat das mit mir zu tun? Was geht mich das heute noch an?“ – dies seien die Ausgangsfragen, welche die Ausstellungsmacher an den Besucher stellen.

Ausgangspunkt der NSDAP: Warum gerade München?

Auch der weiteren zentralen Frage „Warum München?“ geht die Dauerausstellung nach. Sie dokumentiert die Geschichte des Nationalsozialismus in der bayerischen Metropole, die besondere Rolle der Stadt im Terrorsystem der Diktatur und den schwierigen Umgang mit dieser Vergangenheit seit 1945. Dieses wird auf mehreren Etagen mit Fotografien, Dokumenten und Texten sowie Filmen und Medienstationen dargestellt.

Die Ausstellung richtet sich an ein breites Publikum und ist zweisprachig in Deutsch und Englisch konzipiert. Ein Lernbereich mit Medientischen, Rechercheplätzen, Bibliothek und Seminarräumen soll dazu einladen, die Inhalte und Themen der Ausstellung zu vertiefen. Geplant sind wechselnde Sonderausstellungen, ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm sowie zielgruppenorientierte Bildungsangebote mit Rundgängen, Seminaren, Zeitzeugengesprächen, Tagungen und Vorträgen.

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Die Initiative für die Errichtung eines NS-Dokumentationszentrums ging von engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus. Die Stadt München, der Freistaat Bayern und der Bund tragen die Baukosten von insgesamt 28,2 Millionen Euro zu je einem Drittel. Der Freistaat hat den Baugrund zur Verfügung gestellt; die laufenden Kosten der Einrichtung trägt die Stadt. Der Entwurf des Neubaus stammt von den Berliner Architekten Bettina Georg, Tobias Scheel und Simon Wetzel.

Quelle: Redaktion DAMALS
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