Sie erregten zu Recht großes Aufsehen, als sie nach und nach ans Licht kamen: die ältesten Kunstwerke der Menschheit, gefunden vor allem in verschiedenen Höhlen auf der Schwäbischen Alb. Ein Mammut, ein Tiermensch oder eine Flöte, sie alle wurden im Jungpaläolithikum vor etwa 35000 bis 15000 Jahren aus Mammutelfenbein geschnitzt. Vor etwa 40000 Jahren kam der moderne Mensch, der homo sapiens sapiens, aus Afrika nach Europa, besiedelte auch den Raum des heutigen Südwestdeutschland und verdrängte allmählich den Neandertaler. Er prägte die Zeit durch Innovationen, erfand die Speerschleuder und optimierte die Steinbearbeitung. Und: Er musizierte und schuf die ersten Kunstwerke.
Diese spektakulären Objekte stehen im Mittelpunkt der Großen Landesausstellung im Kunstgebäude in Stuttgart, die vom 18. September 2009 bis zum 10. Januar 2010 zu sehen sein wird. Die neuesten Funde, erst vor kurzem entdeckt, werden zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert: eine Venus-Figur und eine Knochenflöte, beide aus der Höhle „Hohle Fels“ bei Schelklingen. Darüber hinaus soll das altsteinzeitliche Leben während der Eiszeit in Europa durch Animationen, Rekonstruktionen und Inszenierungen nachvollziehbar werden. Durch die Themenbereiche Jagen und Sammeln, Wohnen, Kleidung oder Ernährung werden die Überlebensstrategien der frühen Menschen anschaulich vorgestellt. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog (Thorbecke Verlag, Ostfilder