Zahnbelag, der Jahrmillionen überdauerte
Die untersuchten Zähne stammen von einem männlichen und einem weiblichen A. sediba, die vor etwa zwei Millionen Jahren gemeinsam verunglückt waren. Ihre Überreste wurden anschließend schnell von Sedimenten begraben. Auf diese Weise blieben auch die Zähne erstaunlich gut erhalten. So konnten die Forscher durch Lasertechnik und moderne Analyseverfahren noch Spuren der Nahrung nachweisen. Die chemische Zusammensetzung offenbarte, dass es sich dabei um pflanzliche Nahrung handelte, die vor allem von Bäumen und Sträuchern stammte. Abnutzungsspuren zeigten darüber hinaus, dass es sich dabei auch um Rinde gehandelt haben muss.
Holzige Pflanzenteile waren zumindest ein saisonaler Teil der Nahrung von A A. sediba, woraus die Forscher schließen, dass sie in einem Umfeld lebten, das reich an Gehölzen war. Spuren einer solchen Ernährungsweise sind von keinem anderen Vertreter aus dem Stammbaum des Menschen bekannt, sie galt dagegen bisher als typisch für die Menschenaffen. Sie versorgen sich durch frische Rinde mit zuckerhaltigem Pflanzensäften und Proteinen. Möglicherweise ernährte sich A. sediba also noch ähnlich wie die heutigen Schimpansen, vermuten die Wissenschaftler. Die Eigenschaften des Mischwesens bekommen also einen Pluspunkt auf der Affen-Seite hinzu.