„Vom Neckar zum Schwarzwald und Bodensee“: Von Mosbach im Neckartal bis nach Haslach im Kinzigtal und nach Meersburg am Bodensee erstreckt sich der südlichste Teil der Deutschen Fachwerkstraße. Dieser verbindet die 24 baden-württembergischen Fachwerkstädte, die sich der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft vor zehn Jahren angeschlossen haben. Entlang der Route verläuft nun ein neuer Radweg, auf dem sich die Schönheit des süddeutschen Fachwerks fernab der Straße „erfahren“ lässt. Mit seinen 844 Kilometern Länge ist es der längste Radweg Baden-Württembergs – und obendrein der längste themenbezogene Radfernweg Deutschlands.
„Nicht nur das Automobil wurde in Baden-Württemberg erfunden, sondern auch das Fahrrad, nämlich Anfang des 19. Jahrhunderts von Karl Freiherr von Drais“, sagte Günter Riemer, Bürgermeister der Fachwerkstraßen-Mitgliedsstadt Kirchheim unter Teck, mit einem scherzhaften Seitenblick auf den diesjährigen Automobilsommer. „Was liegt also näher, die baulichen Schönheiten per Fahrrad zu genießen und Pausen in den Fachwerkstätten einzulegen – das ist eine gute Möglichkeit, gesund und ökologisch das Land zu erleben.“
Der neue Radweg führt auf von lokalen Trägern gepflegten Radwegen und gut ausgebauten landwirtschaftlichen Haupt- und Forstwegen durch die touristisch interessantesten Gebiete Baden-Württembergs. Eine einheitliche Beschilderung mit farbigen Symbolen soll die Orientierung erleichtern. Die begleitende, für eine Schutzgebühr von zwei Euro erhältliche Radkarte weist neben dem Streckenverkauf und den Höhenprofilen auch die Sehenswürdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten entlang der Strecke aus. Zudem enthält sie Vorschläge für 13 Tagestouren von 40 bis 90 Kilometern – je nach Ausdauer und Ehrgeiz des einzelnen Fahrers.
Das innerhalb von zwei Jahren recht zügig umgesetzte Projekt hat ein Gesamtvolumen von 51 000 Euro. Es wurde im Rahmen des Aktionsprogramms „Zukunftsfähiger Tourismus in Baden-Württemberg“ zu 50 Prozent vom Land finanziert, das damit den „sanften“ Fahrradtourismus fördern will. Die zweite Hälfte sowie die Kosten für die Radkarte teilten sich die 24 Fachwerkorte der südlichen Fachwerkstraße.