Im Jubiläumsjahr des sächsischen Porzellans dürfen auch archäologische Funde aus Sachsen nicht fehlen. Das Landesamt für Archäologie zeigt zu dieser Gelegenheit erstmalig wichtige Teile seiner umfangreichen Sammlung von Porzellanfunden aus Ausgrabungen in Sachsen. Im Japanischen Palais in Dresden stehen nicht die prachtvollen Objekte fürstlicher Repräsentation im Mittelpunkt, sondern die Hinterlassenschaft unserer Vorfahren: Alltägliche Stücke bürgerlicher Tischkultur, die aus verschiedenen Gründen unter die Erde gelangten. Manches wurde zusammen mit anderem Abfall einfach entsorgt, gibt uns aber heute kostbare Aufschlüsse über Lebensstandards in bestimmten städtischen Quartieren. Anderes wiederum wurde als Ausschuss, Fehlbrand oder als Probestück gleich nach dem Arbeitsprozess fortgeworfen.
Ohne im Jubiläumsjahr die Leistungen sächsischen Erfindergeistes und handwerklicher Meisterschaft in Frage zu stellen, gilt es im Auge zu behalten, dass Porzellan in Sachsen nicht erst seit Böttgers Erfindung beliebt war. Bereits vorher wurden asiatische Porzellane über die Fernhandelskompanien vertrieben und gelangten als Handelsgut natürlich auch hierher. So können wir Ihnen einige seltene Stücke aus Chinesischer Produktion präsentieren. Einen besonderen Akzent setzt ein Fundkomplex aus den Grabungen direkt neben der Albrechtsburg zu Meißen, der Wiege sächsischer Porzellanfertigung.
Die Abbildung oben zeigt einen Teller mit Portrait in Schlickermalerei und blauem Fond, der in der sogenannten Pâte-sur-pâte-Technik ausgeführt wurde. Herstellungsort dieses Exponats war die Porzellanmanufaktur Meißen, Ende des 19. Jahrhunderts.
Passend zum Thema der Sonderausstellung ist DAMALS im Shop des Japanischen Palais mit seiner Mai-Ausgabe 2010 erhältlich – Titelthema: Porzellan.