Luther liebte die Musik als göttliche Gabe, ihr gab er den Vorrang vor anderen Künsten und Wissenschaften. Zahlreiche Choräle und Kantaten, von der Gemeinde oder den Kantoreien intoniert, fanden ihren festen Platz im lutherischen Gottesdienst, ebenso wie das Orgelspiel. Ohne die Musik hätte die Reformation ihre Botschaft nicht so schnell und nachhaltig vermitteln können. Dieser Aspekt steht im Mittelpunkt des fünften Jahres der Reformationsdekade 2007 bis 2017; mehrere Ausstellungen widmen sich diesem Thema.
Im Bachhaus in Eise-nach ist die Ausstellung „Bach, Luther und die Musik“ noch bis zum 11. November zu sehen. Dokumente zu Luthers Theologie werden ebenso gezeigt wie wertvolle frühe Gesangbücher und Notenwerke. Ohne Luther ist Bachs Musik nicht zu denken; die genaue Verbindung zur lutherischen Theologie kann der Besucher unter anderem an Hörstationen nachvollziehen.
Über die Rolle der Musik im Halle’schen Pietismus kann man sich dagegen bis zum 23. September in den Franckeschen Stiftungen in Halle informieren . August Hermann Francke entwickelte für Schule und Waisenhaus seiner Anstalt ein eigenes Musikprogramm zur Förderung der persönlichen Frömmigkeit.
http://www.bachhaus.de http://www.francke-halle.de