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Frühe Nordamerikaner machten Jagd auf elefantenartige Tiere

Geschichte|Archäologie

Frühe Nordamerikaner machten Jagd auf elefantenartige Tiere

An der Ausgrabungsstätte „El Fin del Mundo“ („Das Ende der Welt“), einem abgelegenen Ort in der Sonora-Wüste im Nordwesten Mexikos, gelang einem internationalem Forscherteam, zu dem auch Archäologen der Universität Tübingen gehören, ein Fund, der neues Licht auf die Umwelt der ersten Menschen Nordamerikas wirft. Es wurden die 13.400 Jahre alten Skelette zweier Gomphotherien entdeckt. Dabei handelt es sich um eine ausgestorbene Art von elefantenartigen Rüsseltieren, die gerade Stoßzähne und die ungefähre Größe heutiger Elefanten hatten. Bisher glaubte man, dass diese Tiere in Nordamerika bereits ausgestorben waren, als die ersten Menschen das Gebiet erreichten.

Doch die Forscher entdeckten bei den Tierknochen auch Steinwerkzeuge, die sie der Clovis-Kultur zuordneten. Diese ist nach dem Ort Clovis im US-Staat New Mexico benannt, wo Archäologen in den 1930er Jahren die ersten Zeugnisse menschlicher Präsenz in Amerika aus der Zeit um 11.000 Jahre vor heute gemacht hatten. Die Fundlage an der mexikanischen Stätte „El Fin del Mundo“ lasse vermuten, dass Menschen die elefantenartigen Säugetiere töteten und sie folglich auf dem Speisezettel zumindest mancher frühen nordamerikanischen Menschen standen, erklärt das Forscherteam. Es fanden sich mehrere „bone beds“, Knochenlagen oder Ansammlungen von Knochen der ausgestorbenen Großfauna aus dem Pleistozän und Steinwerkzeuge und Geschossspitzen, die in Zusammenhang mit den Knochenansammlungen zu stehen scheinen.

Das Forscherteam untersuchte an der Ausgrabungsstätte auch die Überreste weiterer Tiere, archäologisches Material, die Geologie des Geländes und datierte die unterschiedlichen Ablagerungen. „An den Sedimenten lässt sich ablesen, dass die Umgebung der Ausgrabungsstätte zu Lebzeiten der Tiere ganz anders ausgesehen haben muss als die trockene Wüste, die sie heute ist“, sagt Susan Mentzer vom Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie der Universität Tübingen. Die Überreste der Gomphotherien befanden sich in einer Schicht aus Kieselalgen, die darauf schließen lässt, dass das Gebiet einst von Wasser bedeckt war. Möglicherweise war es ein flacher Tümpel oder ein Sumpf, der von den großen Säugetieren und Menschen als Wasserstelle genutzt wurde.

Von Zentral- und Südamerika war bekannt, dass dort Gomphotherien gejagt wurden. Für den Norden Amerikas bietet jedoch der neue Fund den ersten Nachweis einer Verbindung zwischen frühen Jägern und den Tieren.

Quelle: Eberhard Karls Universität Tübingen
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