Andere Forscher gehen dagegen davon aus, dass die Menschheit bis vor etwa 50.000 Jahren in Afrika blieb und dort bereits eine ausgeprägte Steinzeitkultur entwickelte. Dann verließ ein Teil der Bevölkerung den Kontinent und breitete sich sowohl nach Osten als auch nach Nordwesten hin aus. Demnach gab es nur eine Auswanderungswelle, aus denen sich sämtliche menschlichen Kulturen außerhalb von Afrika ableiten.
Petraglia und James vertreten die erste Theorie: Sie sehen keine Anzeichen dafür, dass sich das Verhalten der Menschen vor 50.000 Jahren plötzlich grundlegend änderte, wie es die zweite Theorie nahe legt. Ihrer Meinung nach entwickelten sich die Steinzeitmenschen in den verschiedenen Teilen der Welt unterschiedlich, wobei sich die Funde aus Südostasien und Australien von denen aus dem restlichen Eurasien deutlich unterscheiden: „In Südostasien entstand eine Vielfalt von Verhaltensweisen. Manche Kulturen entwickelten symbolische Artefakte, andere nicht“, berichtet Petraglia. Generell sind die archäologischen Funde in Südostasien recht spärlich. Während andere Steinzeitkulturen bereits Höhlenmalereien, aufwändige Begräbnisse, Werkzeuge aus Knochen und Schmuck herstellten, sind solche Zeugnisse aus Südostasien und Australien kaum bekannt.