Ob Falschspiel, Betrügereien, Einbruch oder Mord – auch im römischen Reich trieben Kriminelle ihr Unwesen. Wie ging die römische Gesellschaft mit den dunklen Seiten des Zusammenlebens um? Wie versuchten einzelne Bürger, sich gegen Übergriffe zu schützen und welche Strafen hatten die überführten Täter zu erwarten? Diese Fragen und mehr werden in der Ausstellung „Gefährliches Pflaster – Kriminalität im Römischen Reich“ beantwortet, die noch bis 18. August im LVR-Landesmuseum Bonn zu sehen ist.
Obwohl das Imperium Romanum noch heute für die Effizienz seines Verwaltungsapparates und sein hoch entwickeltes Rechtswesen berühmt ist, konnten sich seine Einwohner nicht wirklich sicher fühlen. Archäologische Funde und Überlieferungen zeugen von einer Vielfalt krimineller Machenschaften und der allgegenwärtigen Bedrohung, der sich die Zeitgenossen ausgesetzt sahen. Während in den Städten Taschendiebe, Falschspieler und Einbrecher ihr Unwesen trieben, waren die Landstraßen ein besonders gefährliches Pflaster: Zahlreiche Grabsteininschriften mit dem Vermerk „Erschlagen von Räubern“ deuten auf Banden von Wegelagerern und Banditen hin, und auch Entführungen mit dem Ziel der Lösegelderpressung oder des Menschenhandels waren nicht unüblich.
Die Ausstellung des Landesmuseums (Colmantstr. 14-16, 53115 Bonn, Tel: 0228-20700) findet in Zusammenarbeit mit dem LVR-Römermuseum Xanten statt und zeigt archäologische Zeugnisse und Textquellen zu Kriminalität und Rechtsprechung, ergänzt durch großformatige Karikaturen und interaktive Stationen. Ein Mitmachprogramm für Kinder, Schulen und Familien begleitet die Ausstellung.