Von 23. März bis zum 26. Juni 2011 präsentiert die Bayerische Staatsbibliothek in ihrer Schatzkammer die Ausstellung „Gemalt mit lebendiger Farbe. Illuminierte Prachtpsalterien vom 11. bis zum 16. Jahrhundert“. Anlass ist die Faksimilierung des ‚Goldenen Münchner Psalters’ aus dem Bestand der Bibliothek. Den Besucher erwartet eine erlesene Auswahl bedeutender illuminierter Psalterhandschriften des 11. bis 16. Jahrhunderts aus den Beständen der Bayerischen Staatsbibliothek. Der Psalter, die 150 Psalmen des Alten Testaments, eine Sammlung von Hymnen und Gebeten, ist das Gebetbuch von Judentum und Christentum.
War der Psalter bereits in frühchristlicher Zeit eines der meist gelesenen Werke, erreichte dessen Beliebtheit und Verbreitung im 13. Jahrhundert ihren Höhepunkt. In dieser Zeit entstand der in seinem Bilderreichtum unübertroffene Goldene Münchner Psalter, der im Mittelpunkt der Ausstellung steht. Prachtvolle Bilderzyklen erzählen vor einem leuchtend goldenen Hintergrund die Geschichten des Alten und Neuen Testaments. So besticht das opulente Werk durch seinen Reichtum an Initialzierseiten, farbigem Zeilenschmuck sowie zahlreichen Miniaturen, die das Gebetbuch zu einer regelrechten Bilderbibel machen.
Daneben zeugen 12 weitere Exponate aus Deutschland und England von der imposanten Buchmalerei der mittelalterlichen Prachtpsalterien. Neben bedeutende Zeugnisse der bayerischen Buchmalerei treten fünf reich illuminierte Psalterhandschriften, die hier erstmals in einer Münchner Ausstellung zu bewundern sind.
Anlass der Ausstellung ist das Erscheinen einer kostbaren Faksimile-Edition des Goldenen Münchner Psalters im Quaternio Verlag Luzern.