„60 Jahre Pressefotografie aus Israel“ – so heißt die aktuelle Ausstellung der Stadt Celle, die in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit Celle e.V. und der Jüdischen Gemeinde Celle e.V. stattfindet.
Die Ausstellung in der Celler Synagoge thematisiert die Gründung und die turbulente Geschichte des Staates Israel anhand zeitgenössischer Presse- und Dokumentationsfotografien der Fotografen Paul Goldman (1900-1986) und David Rubinger (geboren 1924). Im Auftrag der internationalen Presse dokumentierte Goldman zwischen 1943 und 1961 die Gründungsphase Israels und die damit verbundene Identitätssuche. Seine emotionalen Fotografien sind Momentaufnahmen und zeigen Alltagssituationen aus der Zeit, in der der Staat Israel sich unter äußerst schwierigen Bedingungen etablierte. Highlights wie etwa das Foto des Politikers David Ben Gurion beim Kopfstand am Strand von Herzliya (1957) erlangten Kultstatus. Nach dem Tod Goldmans 1986 gerieten seine Arbeiten in Vergessenheit, heute zählen sie jedoch zum visuellen Gedächtnis des Staates Israel.
Zu verdanken ist dies David Rubinger, der 1939 nach Palästina emigrierte. Er war als Pressefotograf für „Time“ und „Life“ tätig und machte sich 1998 auf die Suche nach dem Nachlass seines älteren Kollegen: Über 40.000 Negative konnte er sichern und in einem Bildband und einer Ausstellungsserie der Öffentlichkeit zugänglich machen. Ergänzt werden die Aufnahmen Goldmans durch ausgewählte Bilder von Rubinger. Diese Zeitdokumente sind in Deutschland erstmalig zu sehen und ermöglichen dem Besucher einen Einblick in rund sechs Jahrzehnte israelischer Geschichte.