Der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland und die Hamburger Körber-Stiftung rufen alle zwei Jahre zu einem Geschichtswettbewerb auf, um junge Bürger für Geschichte zu begeistern, ihre Selbstständigkeit zu fördern und ihr Verantwortungsbewusstsein zu stärken. In der Vergangenheit hat der Wettbewerb zudem vielerorts wertvolle Impulse zur regionalen Erinnerungskultur gegeben und einige Diskussionen angestoßen.
Am 1. September startet der diesjährige Geschichtswettbewerb, der sich an Schüler und Jugendliche unter 21 Jahren richtet. Als Nachwuchsforscher oder in Projektgruppen sollen sie sich mit Geschichte vor der eigenen Haustür auseinandersetzen. Gesucht werden historische Themen am Wohnort oder in der Familie, die bis in die Gegenwart nachwirken. Dazu recherchieren die Teilnehmer in Archiven und Bibliotheken, interviewen Zeitzeugen und befragen Experten. Bei jeder Ausschreibung rückt ein anderer thematischer Schwerpunkt in den Vordergrund. Worum es in diesem Jahr geht, wird allerdings erst zu Beginn der Aktion bekanntgegeben.
Als Anreiz warten Preise im Gesamtwert von 250.000 Euro auf die Teilnehmer. Den ersten Preis übergibt Bundespräsident Christian Wulff persönlich bei einem Empfang in seinem Amtssitz Schloss Bellevue. Auch Schulen und Tutoren, die sich durch besonderes Engagement hervortun, werden am Ende des Wettbewerbs ausgezeichnet. Für weiterlaufende Forschungen oder Nachfolgeprojekte winkt außerdem eine Anschlussförderung.
Seit der ersten Ausschreibung im Jahr 1973 haben über 120.000 Nachwuchshistoriker an zirka 25.000 Projekten geforscht. Allein beim jüngsten Geschichtswettbewerb 2008 zum Thema „Helden: verehrt – verkannt – vergessen“ beteiligten sich 6.600 Jugendliche mit 1.831 Beiträgen. Ausschreibung und Durchführung liegen seit jeher in den Händen der Hamburger Körber-Stiftung. Diese Einrichtung hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen unterschiedlicher politischer, sozialer und kultureller Herkunft näher zusammenzubringen.