Zum Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Dieser Satz aus Goethes Faust traf auch schon auf die bronzezeitlichen Bergleute zu. Mit raffinierten Methoden trotzten sie daher dem Hügel das Edelmetall ab, wie die Wissenschaftler herausgefunden haben: Die Kumpel erhitzten zunächst das goldhaltige Gestein mit Feuer, sodass es brüchig wurde. Dann wurde es aus dem Felsen abgesprengt und das mit dem Gold versetzte Erz ausgelesen. Dieses wiederum wurde anschließend zwischen Mahlsteinen fein zerrieben. Am Schluss schwemmten die Männer das begehrte Metall aus den zermalmten Sedimenten aus. Dass dieses Verfahren auch tatsächlich funktioniert, bewiesen Stöllner und seine Kollegen, indem sie es Schritt für Schritt ausprobierten. Immerhin ein Gramm Gold war nach vier Tagen schweißtreibender Arbeit der Lohn ihrer Bemühungen.
Doch was geschah mit dem Gold, das vor Tausenden Jahren im Kaukasus abgebaut wurde? Wo ist es abgeblieben? Das ist eine aufregende Spurensuche, erklärt Biehounek in der Maiausgabe von bild der wissenschaft. Ihre spannende und bildstarke Geschichte verfolgt die Wissenschaftler bei ihrer detektivischen Arbeit und zeigt auf, mit welchen Schwierigkeiten sie dabei zu kämpfen haben. Denn sie stehen unter gewaltigem Zeitdruck. Der Goldhügel von Sakdrissi soll jetzt von einer Bergbaufirma weiter erkundet werden, denn nach Schätzungen könnte man dort noch Gold im Wert von rund 120 Millionen Euro fördern. Die alte Mine wäre dann unwiderruflich zerstört.