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Hans Gross: Vorbild für Sherlock Holmes

Geschichte|Archäologie

Hans Gross: Vorbild für Sherlock Holmes
Tatortkoffer nach Hans Gross. (Hans Gross Kriminalmuseum, Universitätsmuseen der Karl-Franzens-Universität Graz)

Der österreichische Kriminalist und Untersuchungsrichter Hans Gross ist als Begründer der Kriminalistik, als quasi personifizierter Sherlock Holmes, in die Geschichte eingegangen. Sein Werk „Handbuch der Kriminalistik“ wurde zum Klassiker und nachweislich vom Holmes-Erfinder wie auch von Franz Kafka rezipiert. Gleichzeitig war Gross jedoch auch Anhänger einer biologistischen Kriminologie, die von „normalen“ und „degenerierten“ Menschen ausging. Für Letztere empfahl Gross die Deportation in Strafkolonien.

Eine Ausstellung im Kleist-Museum in Frankfurt an der Oder widmet sich den „Spuren des Dr. Gross“ (Faberstraße 7, Tel. +49 (0)335 531155; bis zum 14. Juli). In fünf Schauräumen werden die Biographie, die Publikationen, die Einflüsse von Gross auf die Kunst, vor allem aber seine kriminaltechnischen Erkenntnisse veranschaulicht. Auf ihn gehen etwa der noch heute gebräuchliche „Tatortkoffer“ oder der Einsatz von Hunden bei den Ermittlungen zurück. Zahlreiche Tatwerkzeuge, von Gross gesammelt, und seine Forschungen zur „Gaunersprache“ sind zu sehen. Zusätzlich werden „kriminalistische“ Bezüge zu Heinrich von Kleist geboten.

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