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Hinweise auf frühen Specksteinhandel in Grönland

Geschichte|Archäologie

Hinweise auf frühen Specksteinhandel in Grönland
Die Inuit in Grönland haben möglicherweise schon vor 600 Jahren Speckstein abgebaut und damit gehandelt. Das schließt ein internationales Forscherteam unter Beteiligung Jenaer Wissenschaftler aus den Ergebnissen einer Exkursion in das Gebiet um die grönländische Hauptstadt Nuuk. Damit seien die frühen Inuit wahrscheinlich keineswegs nur Rentier- und Robbenjäger gewesen, wie landläufig angenommen wird, kommentiert der Jenaer Forscher Clemens Pasda.

Pasda untersuchte zusammen mit Kollegen vom Grönländischen und vom Dänischen Nationalmuseum eine ganze Reihe von Specksteinabbaustellen in der Region Nuuk. Der sehr weiche Speckstein, auch Talkschiefer genannt, wird schon seit dem Altertum zu Gebrauchs- und Kunstgegenständen verarbeitet. Auch heute noch dient er bei vielen industriellen Prozessen als Rohstoff.

Die Forscher erhoffen sich von der Analyse der grönländischen Gesteinsproben genauere Erkenntnisse darüber, wann an welchem Fundort mit dem Abbau begonnen wurde. Dann sei es auch leichter, die vielen in Museen aufbewahrten oder bei archäologischen Grabungen entdeckten Gefäße und Gegenstände aus Speckstein einem Gesteinsvorkommen zuzuordnen, erklärt Pasda.

Einiges können die Wissenschaftler bereits heute über die frühen Inuit sagen. So fanden sie beispielsweise in unmittelbarer Nähe eines der Steinvorkommen die Reste einer Siedlung ? ein deutlicher Hinweis darauf, dass der weiche Stein direkt nach seiner Gewinnung verarbeitet wurde. Aus den Schuttmengen an den Fundstellen können die Wissenschaftler außerdem auf die Größe des Steinbruchs schließen, und Tierknochenfunde geben ihnen Auskunft darüber, ob die Inuit im Sommer oder im Winter dort gelebt haben.

Nach dem bisherigen Wissensstand der Forscher könnten die Grönländer schon vor 600 Jahren, kurz nachdem sie von Norden aus in die Region Nuuk kamen, mit dem Specksteinabbau begonnen haben. Möglicherweise wurde der weiche Stein jedoch auch schon vorher von den dort lebenden Wikinger gewonnen. Pasda plant nun, diese Zusammenhänge in einem internationalen Forschungsprojekt genauer zu untersuchen.

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Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität Jena

ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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