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Historismus und Jugendstil

Nikolaus von Kues und Verena von Stuben

Historismus und Jugendstil

Das im Laden zu erwerbende gebrauchsfertige Buch, wie wir es heute kennen, entwickelte sich im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Den dafür in Großbuchbindereien seriell im Auftrag eines Verlags überwiegend maschinell hergestellten Einband bezeichnet man als Verlagseinband. Über seine Gestaltung und die Voraussetzungen seiner Entstehung lässt sich ein Panorama mit einzigartigen Einblicken in die künstlerische, gesellschaftliche und industrielle Entwicklung der Zeit entfalten. Der Verlagseinband ist ein besonderes Zeugnis, dessen Erforschung und Erhaltung stärker in den Fokus des öffentlichen Interesses rücken sollte. Die Ausstellung Historismus und Jugendstil. Verlagseinbände aus der Stadtbibliothek Mainz und der Sammlung Mühlinghaus in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz will dazu einen kleinen Beitrag leisten.

Die Ausstellung beschäftigt sich im Wesentlichen mit dem Verlagseinband zwischen 1870 und 1914. Dieser Zeitrahmen markiert die Eckpunkte zweier Stilarten – des Historismus und des Jugendstils. Der Historismus ist gekennzeichnet durch den Rückgriff auf den Formenschatz früherer Jahrhunderte, vorwiegend der Renaissance. Im sich anschließenden Jugendstil um 1900 lösen dagegen fließende Linien und Formen den rückwärtsgewandten Formenkanon ab. Mehr als 250 Verlagseinbände werden aus der Privatsammlung Mühlinghaus und aus der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz präsentiert. Diese verfügt über einen Reichtum an bemerkenswerten Einbänden aus der Zeit zwischen 1830 und 1914, der bis vor wenigen Jahren kaum bekannt war. Gerhard Mühlinghaus hat die Bestände des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts in den Jahren 2006–2007 systematisch durchgesehen. In enger Kooperation zwischen Forschung und Altbestandsabteilung konnten dabei zahlreiche Bücher in die Rarasammlung aufgenommen und konservatorisch angemessen aufgestellt werden.

Im Begleitkatalog zur Ausstellung werden 132 kleinformatige, farbigen Einband-Abbildungen präsentiert. Vervollständigt wird der Katalog durch ein Glossar und Aufsätze, die sich sowohl kunsthistorisch als auch bibliothekarisch mit dem Verlagseinband beschäftigen. Im ausführlichen Katalogteil werden alle 253 ausgestellten Bücher datiert und beschrieben. Die Künstlerin Silja Geisler-Baum schuf für den Katalog einen aussagekräftigen neuen, ganz im Sinne des Ausstellungs-Themas kompilierten Bucheinband, indem sie den linken oberen Teil eines späthistoristischen Einbands (von 1898) über einen Jugendstil-Einband (von 1902) legte.

Quelle: Silja Geisler-Baum/Carmen Fischer
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