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Höhepunkte der armenischen Buchdruckkunst

Geschichte|Archäologie

Höhepunkte der armenischen Buchdruckkunst
Evangeliar im Taschenformat von 1623 aus der armenischen Kulturmetropole Amida. (Staatsbibliothek Berlin - Preußischer Kulturbesitz)

Im Jahr 1512 wurde in der Druckwerkstatt des Armeniers Hakob Meghapart in Venedig das erste armenische Buch gedruckt. Es war die Geburtsstunde der armenischen Buchdruckkunst. Die weit verstreuten Armenier waren damit das erste orientalisch ansässige Volk, das sich Gutenbergs bahnbrechende Erfindung zu Nutzen machte und in seine Kultur integrierte. Das Gutenberg-Museum in Mainz nimmt den 500. Geburtstag des armenischen Buchdrucks zum Anlass für die Sonderausstellung „Schriftkunst und Bildzauber“. Vom 7. Dezember bis 17. März 2013 werden Einblicke in die Geschichte des armenischen Buchdrucks vermittelt und Höhepunkte aus fünf Jahrhunderten armensicher Buchdruckerkunst präsentiert.

Venedig war seit dem späten 17. Jahrhundert eine Hochburg des armenischen Druckwesens. Aus der Vielzahl der hier entstandenen Werke zeigt das Gutenberg-Museum zwei Kostbarkeiten: das „Urbatagirk“ („Freitagsbuch“), den ersten armenischen Druck überhaupt, und den wenig später entstandenen „Parzaytowmar“ („Vereinfachter Kalender der Armenier“), das zweite jemals gedruckte armenische Buch.

Zwei weitere wichtige Zentren des frühen armenischen Drucks sind auch Konstantinopel und Amsterdam. Aus Konstantinopel präsentiert das Gutenberg-Museum unter anderem eine liturgische Sammelschrift (Synaxarion) aus dem Jahr 1730, dessen Frontispiz eine wunderschöne Mondsichelmadonna zeigt. Dieses Werk gilt als eines der schönsten armenischen Bücher. Einen Höhepunkt der Ausstellung stellt außerdem der erste armenische Bibeldruck dar, der 1666 in Amsterdam entstand und als Leihgabe der Nationalbibliothek der Republik Armenien erstmals in Deutschland gezeigt wird.

Zudem führt die Schau die Kontinuität zwischen der kunstvollen armenischen Handschriftentradition und dem Buchdruck vor Augen. Die für ihre Schönheit berühmten armenischen Handschriften des 13. bis 17. Jahrhunderts illustrieren einen Stil, der von der gegenseitigen Durchdringung von christlichen und orientalischen Einflüssen lebt.

Auch die deutsche wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Armenien seit den ersten überlieferten Schilderungen des 15. Jahrhunderts wird thematisiert. Im Reisebericht des Mainzer Domherrn Bernhard von Breydenbach „Peregrinatio in terram sanctam“ von 1486 findet sich beispielweise das erste als Holzschnitt gedruckte armenische Alphabet.

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Quelle: Gutenberg-Museum Mainz
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♦ Elek|tri|zi|täts|ge|sell|schaft  〈f. 20〉 Unternehmen, das in Kraftwerken elektrischen Strom erzeugt u. ihn an die Verbraucher verkauft

♦ Die Buchstabenfolge elek|tr… kann in Fremdwörtern auch elekt|r… getrennt werden.

kunst|ge|werb|lich  〈Adj.〉 das Kunstgewerbe betreffend, zu ihm gehörig, auf ihm beruhend

On|to|ge|ne|se  〈f. 19; unz.; Biol.〉 Entwicklung des Lebewesens von der befruchteten Eizelle bis zur Geschlechtsreife; Sy Ontogenie … mehr

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