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Ich renne, also bin ich

Geschichte|Archäologie

Ich renne, also bin ich
Der moderne Mensch verdankt sein Aussehen dem Dauerlauf: Die dafür nötigen körperlichen Veränderungen führten wohl zu der Evolution der Gattung Homo und trug zum heutigen Erscheinungsbild des Menschen bei. Das berichten Dennis Bramble von der Universität von Utah in Salt Lake City und sein Kollege Daniel Liebermann in der Fachzeitschrift Nature (Bd. 432, 18. November, S. 345).

Von allen Primaten kann nur der Mensch ausdauernd über lange Strecken hinweg rennen und schneidet dabei auch erstaunlich gut gegen Vierbeiner ab. Bislang gingen Forscher allerdings davon aus, dass die Fähigkeit zu rennen keine besondere Bedeutung in der Evolution der Gattung Homo hatte, vor allem da Menschen vergleichsweise schlechte Sprinter sind.

Sie sind jedoch extrem ausdauernde Läufer. Es sind mindestens 26 verschiedene körperliche Veränderungen, die der Gattung Homo erstmals ausdauerndes Rennen ermöglichte. Zu diesen Veränderungen gehören unter anderem ein flacheres Gesicht für eine bessere Balance des Kopfes beim Rennen, frei bewegliche Schultern, die Achillessehne und die gewölbte Fußsohle.

Der frühere affenähnliche Hominid Australopithecus sah dem modernen Menschen nicht sehr ähnlich, obwohl er schon vor rund 4.4 Millionen Jahren aufrecht laufen konnte. Er konnte allerdings nicht rennen. Die Weiterentwicklung der Gattung Mensch zum Langstreckenläufer war daher sehr wichtig für das Aussehen der heutigen Menschen, erklären die Forscher.

Ausdauerndes Laufen war vermutlich bei der Nahrungsbeschaffung von Vorteil: Lange vor der Erfindung von Pfeil und Bogen konnten die frühen Menschen ihre Beute verfolgen. Da auch Aas eine wichtige Nahrungsquelle für die frühen Menschen darstellte, konnten sie mit ihrer Ausdauer vielen anderen Aasfressern zuvorkommen. Der Dauerlauf verhalf den frühen Menschen also wohl zu mehr Fett und Proteinen.

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ddp/bdw ? Eva Hörschgen
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