Untermauert wird diese Theorie durch Analysen des im Knochenmaterial enthaltenen Strontiums. Dieses Erdalkalimetallwird über die Nahrung aufgenommen und lagert sich in Zähnen und Knochen ab. Da das Zahnwachstum im Gegensatz zum Knochenwachstum mit Eintritt der Pubertät abgeschlossen ist, lässt sich aufgrund des unterschiedlichen Strontiumgehalts von Zähnen und Knochen eines Individuums auf den Herkunftsort schließen, erklären die Forscher. Demnach blieben Männer und Kinder am Ort ihrer Geburt, während die Frauen nach ihrer Kindheit in andere Gegenden zogen, um dort Familien zu gründen.
Die Gestaltung der letzten Ruhestätte der 13 nun untersuchten Menschen war typisch für diese Phase der Spätsteinzeit, berichten die Wissenschaftler. Demnach wurden die Toten dieser Epoche immer auf der Seite liegend in einer kauernden Position begraben, Frauen hatten den Kopf nach Osten gerichtet, Männer nach Westen. Die Blickrichtung war jedoch bei beiden Geschlechtern Süden. Die Anordnung der Toten spiegelt ihr Verwandtschaftsverhältnis wider, erklären die Wissenschaftler. Demnach war der Blick der gefundenen Kinderleichen stets auf ein Elternteil gerichtet. In einem Grab waren die Überreste der Kinder jedoch nicht mit Blick auf die ebenfalls dort begrabene Frau ausgerichtet. Mithilfe von DNA-Untersuchungen stellten die Forscher fest, dass hier kein nahes Verwandtschaftsverhältnis bestand.
Aufgrund der exakten Ausrichtung und dem geringen männliche Anteil unter den Verstorbenen vermuten die Forscher, dass die Männer der Kleinfamilien den Angriff, der den Frauen und Kindern das Leben kostete, überlebt hatten und zu einem späteren Zeitpunkt zurückgekehrt waren, um die Toten den Riten gemäß zu begraben.