Die Ausstellung schildert das maritime Leben der ägäischen Inselwelt in der Bronzezeit. Sie ist in drei Themenbereiche gegliedert. Am Anfang steht der Lebensraum der Bewohner mit seinen Inseln und dem sie umgebenden Meer. Daran schließt sich die Entwicklung des Schiffbaus mit seinen Materialien und Werkzeugen sowie die Nutzung der Schiffe an. Im dritten Teil werden die landseitigen Einrichtungen der maritimen Kultur und das logistische Umfeld der Schifffahrt dargestellt.
Über einen Zeitraum von 1600 Jahren entstandene Darstellungen bilden die Grundlage für die Rekonstruktion der Schiffe. In Ton geritzt, in Siegelsteine geschnitten und auf Wände gemalt wurde die komplette Entwicklungslinie des frühesten Schiffbaus in der Ägäis überliefert. An Hand von Modellrekonstruktionen wird diese Entwicklung nachvollzogen: von den Einbäumen der Kyklader bis zum Handelsschiff der minoischen Kreter.
Genügte den gepaddelten Kykladen-Booten des 3. Jahrtausends v. Chr. noch ein ein-facher Landungsplatz am Strand, benötigten die Segelschiffe der Minoer einige Jahrhunderte später komplexe Hafeneinrichtungen. Der Ausbau von Landungsplätzen erfolgte nach immer wiederkehrenden Mustern, die auf die Geografie und jahreszeitliche Wind- und Wetterverhältnisse Rücksicht nahmen. Dieses hoch entwickelte System minoischer Hafenanlagen wird an zwei Landschaftsmodellen dargestellt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Rekonstruktionen und detaillierte Modelle von Schiffen und Hafenanlagen sowie eine umfassende Untersuchung der Seebedin-gungen in der Ägäischen Bronzezeit. Sie verdeutlichen das vielfältige Beziehungsgeflecht zwischen den Inselgesellschaften der Ägäis zwischen 2800 und 1300 v.Chr. und beleuchten die grosse Bedeutung der Schifffahrt für die Entwicklung der ersten europäischen Hochkultur auf Kreta.