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Jade, Tee und Opium

Geschichte|Archäologie

Jade, Tee und Opium

Die Athener auf der Agora lauschten gebannt Herodots Reisebericht über Kleinasien und Persien und einen sagenhaften Handelsweg in den Osten: „Weiter im Osten ist das Land wüst, und niemand weiß Näheres über seine Beschaffenheit zu sagen.“ Schon bald folgten griechische Händler zu Lande dem Lockruf der Seide bis nach Zentralasien. Auch die Funde römischer Münzen in Vietnam zeugen vom verzweigten Handelsnetz der Antike.

Der italienische Historiker und Bestseller-Autor Gianni Guadalupi rekonstruiert die wechselvolle Geschichte von West und Ost anhand zahlreicher Quellen aus allen Epochen, etwa den Schilderungen Marco Polos. Sie weckten bei den Europäern ungläubiges Staunen und Bewunderung. Doch das Herkunftsland der begehrten Luxusgüter Jade, Porzellan, Seide und Tee, das Reich der Mitte, war sich selbst genug. „Sie wirken finster, haben zerzaustes Haar und Hakennasen und verströmen einen abstoßenden Geruch“, schrieb 1618 Zhang Xie, Autor eines Seefahrerhandbuches, über die Europäer. So schlug die Bewunderung bald in Geringschätzung um. Die Kolonialmächte erzwangen Handelsniederlassungen, die Abnahme von Opium und die Erlaubnis zur christlichen Mission.

Guadalupi beeindruckt in seinem chronologisch aufgebauten Buch mit enormem Detailreichtum. Sein Werk, das mit dem Sturz des Kaiserreiches 1911 endet, ist mit zeitgenössischen Karten, Stichen, Gemälden und Fotos aus beiden Kulturkreisen illustriert. Ein Augenschmaus – nicht nur für China-Fans. Werner Pluta

Gianni Guadalupi CHINA Frederking & Thaler München 2003 336 S., € 60,– ISBN 3–89405–475–1

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