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Klostergründung zur Unzeit

Geschichte|Archäologie

Klostergründung zur Unzeit

Eine Ausstellung auf der Festung Königstein in Sachsen beleuchtet die wenig bekannte Vorgeschichte der späteren Landesfestung: Für acht Jahre war der Tafelberg Heimat eines Klosterkonvents, der sich aber schon 1524 im Zuge der Reformation wieder auflöste.

Der sächsische Herzog Georg der Bärtige gründete 1516 auf dem Plateau des Tafelberges Königstein ein Cölestinerkloster, welches gleichzeitig auch die letzte Klostergründung in Sachsen vor der Reformation wurde.
Bei den Cölestinern handelt es sich um einen benedektinischen Einsiedlerorden, der seine Wurzeln in Frankreich und Italien hat. Die Mönche des neugegründeten „Klosters des Lobes der Wunder Mariae“ auf Königstein waren von einem Konvent auf dem Berg Oybin (bei Görlitz) aus übergesiedelt.

Mit ihrer neuen Heimat waren sie von Beginn an unzufrieden, es häuften sich Beschwerden über die Unwirtlichkeit des Ortes, Geldmangel und Bauverzögerungen. Als wenige Jahre nach Gründung des Klosters Martin Luther seine 95 Thesen zur Debatte stellte, wurde dieses Ereignis auch auf Königstein diskutiert. Viele der Mönche machten sich auf den Weg nach Wittenberg, so dass das Kloster regelrecht „ausblutete“. 1524 schloss der letzte verbliebene Mönch die Tore des kurzlebigen Konvents.

Die Sonderausstellung „Mönche auf dem Königstein und wie ‚der böse Samen Doctor Luthers‘ sie vertrieb“ nimmt das 500jährige Gründungsjubiläum des Klosters zum Anlass, die bewegte Zeit, in welche die misslungene Klostergründung fiel, näher zu beleuchten. Neben der Geschichte des Klosters werden auch der Cölestinerorden, die Zeit der Reformation und mittelalterliches Mönchtum im Allgemeinen thematisiert.

Die Ausstellung zeigt neben Überresten des Klosters wie der Eingangspforte oder dem ursprünglichen Grundriss auch eine Vielzahl von Leihgaben anderer Museen: Darunter befinden sich ein Schriftstück Herzog Georgs, in dem er seine Befürchtungen vor dem „böse Samen Doctor Luthers“ äußert und eine Truhe des Ablasspredigers Johannes Tetzel. Außerdem ist eine Vielzahl zeitgenössischer Madonnenfiguren, Gemälden und Grafiken zu sehen. Licht- und Klanginstallationen sollen einen atmosphärischen Eindruck von der Zeit vermitteln.

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Die Sonderausstellung „Mönche auf dem Königstein und wie ‚der böse Samen Doctor Luthers‘ sie vertrieb“ öffnet am 23. April auf Festung Königstein ihre Tore und ist bis zum 1. November 2016 zu sehen.

Quelle: Festung Königstein
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