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Kopiert und abgekupfert wurde schon immer

Geschichte|Archäologie

Kopiert und abgekupfert wurde schon immer
Nach Lucas Cranach d. Ä., Maria mit dem sie umhalsenden Kinde, nach 1537, Holz, 61,5 x 62,5 cm (Staatliches Museum Schwerin)

Zur Geschichte der bildenden Kunst gehört auch die Geschichte ihrer Vervielfältigung. Diesem Thema widmet sich die Ausstellung „Kopie, Replik und Massenware. Bildung und Propaganda in der Kunst“ im Staatlichen Museum Schwerin, die vom 12. Oktober 2012 bis 27. Januar 2013 ihre Tore öffnet.

Zu jeder Zeit wurde kopiert und reproduziert. Bildnisse, eigene und fremde Gemälde, Büsten oder Wappen fanden ihre Entsprechungen in den verschiedensten Materialen – auf Leinwand und Papier, in Ton, Gips, Wachs und Papiermaché. Die Schweriner Ausstellung beschäftigt sich mit dem Original und seiner Reproduzierbarkeit und spannt dabei den Bogen vom Mittelalter bis zum frühen 20. Jahrhundert. Sie setzt mit den privaten Andachtsbildern des Mittelalters ein und endet mit der Nutzung des Mediums Photographie für den Lichtdruck.

Die Schau lenkt den Blick auf die Funktion des Exponats zu seiner Entstehungszeit. Beispielsweise können die Papiermachéreliefs des Albert von Soest und die Lutherbildnisse Cranachs als Bestandteil der protestantischen Bildpropaganda gesehen werden. Die Wiederholungen des Kultbilds „Maria Hilf“ stellen hingegen das gegenreformatorische Pendant dar. Zudem zeigt die Schau die sich wandelnde Auffassung von Original und Wiederholung. Repliken, von Nonnen gefertigt, und sorgsam bemalte Abformungen galten vom Mittelalter bis zum Barock als eigenständige Andachtsbilder und Kunstwerke. Seit dem Klassizismus wurden Kopien und Abgüsse dagegen weitgehend als Verweis auf das Original betrachtet.

Etwa 150 Exponate unterschiedlicher Kunstgattungen, gegliedert nach den in einer Epoche typischen Erscheinungen, bündelt die Ausstellung. Ergänzt wird der eigene Bestand durch Leihgaben aus Klöstern, Kirchengemeinden, Museen und Privatbesitz. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Sammlungspraxis des Schweriner Hofes, von Gemäldekopien zur dekorativen Schlossausstattung bis hin zum Aufbau einer Gipsabguss-Sammlung. Die Ausstellung versteht sich somit auch als Beitrag zur Mecklenburgischen Kunstgeschichte.

Quelle: Staatliches Museum Schwerin
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