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Kunst- und Wunderkammer der Habsburger zu Gast in Mannheim

Geschichte|Archäologie

Kunst- und Wunderkammer der Habsburger zu Gast in Mannheim
Hochzeit des Tobias, Umkreis Bernaert van Orley Brüssel, 1540er Jahre, Wolle, Seide. Tapisserie aus der Serie „Szenen aus dem Buch Tobias“, die Franz Stephan von Lothringen (1708–1765) anlässlich seiner Vermählung mit Maria Theresia im Jahr 1736.

Die Ausstellung „Sammeln! Die Kunstkammer des Kaisers in Wien“ ist die erste Präsentation in der neu eingerichteten Dependance des Kunsthistorischen Museums Wien (KHM) in den Reiss-Engelhorn- Museen. Rund 140 einzigartige Meisterwerke führen die Vielfalt fürstlichen Sammelns vor Augen. Gefäße aus Gold, Bergkristall und Halbedelsteinen, filigrane Uhren und astronomische Messgeräte, Statuetten aus Bronze und Elfenbein, Objekte aus Kokosnüssen, Straußeneiern und Muscheln sowie Tapisserien dokumentieren die Leidenschaft, mit der die Habsburger über die Jahrhunderte raffinierte Kostbarkeiten zusammengetragen haben. Der Facettenreichtum ihrer Kunstkammer spiegelt das Bestreben der Fürsten wider, in der Sammlung das „Universum“ im Kleinen festzuhalten. Zugleich repräsentierte die Wunderkammer aber auch die Summe des damaligen Wissens über die Welt.

Seit zehn Jahren ist die Kunstkammer in Wien wegen Renovierung geschlossen. Nur einzelne Stücke sind in dieser Zeit ausgestellt gewesen. In der in Mannheim präsentierten Fülle waren die Schätze der Habsburger außerhalb Wiens noch nie zu bewundern. Da die Kunstkammer im Dezember 2012 wiedereröffnet wird, werden die Stücke auch so schnell nicht wieder auf Reisen gehen. Die Reiss-Engelhorn-Museen bieten mit der Ausstellung „Sammeln!“ also eine einmalige Gelegenheit, die seltenen Stücke außerhalb Wiens zu bestaunen.

In vier Themenbereichen stellt die Schau die Sammelleidenschaft der Habsburger anhand außergewöhnlicher Objekte vor. Im ersten Teil werden die herausragenden Sammler und ihre Vorlieben thematisiert: von Herzog Rudolf IV. von Österreich (1339-1365), der im 14. Jahrhundert die Gründung eines habsburgischen Hausschatzes anregte, bis zu Erzherzog Leopold Wilhelm (1614-1662), dem Mitbegründer der Wiener Gemäldegalerie. Im zweiten Teil wird das Prinzip der Schatz- und Kunstkammern erläutert und der Wandel in der Sammeltätigkeit dargestellt. Dabei stehen die zunehmende Systematisierung und der Aufbau von wissenschaftlichen Spezialsammlungen im Mittelpunkt.

Der dritte Ausstellungsbereich widmet sich Kaiser Rudolf II. (1552- 1612) und der Prager Kunstkammer, die durch die Verlegung der Residenz von Wien nach Prag 1538 an Bedeutung gewann. Indem Rudolf II. namhafte Künstlern und Wissenschaftler in seinen Dienst nahm, trug er entscheidend zur Qualität der Sammlung bei. Mit ihm wandelte sich die fürstliche Schatzkammer zur enzyklopädischen Kunstkammer, deren Stücke nach Rudolfs Tod nach Wien zurückkehrten.

Der vierte Themenabschnitt der Schau geht der Frage nach, wie das Sammeln sich mit dem Barock Mitte des 17. Jahrhunderts veränderte. Während Erzherzog Leopold Wilhelm mit dem Ankauf von 1400 Bildern einen entscheidenden Beitrag zur Gründung der Wiener Gemäldegalerie leistete, trat in der Regierungszeit Maria Theresias (1717-1780) die aktive Sammeltätigkeit der Habsburger in den Hintergrund. Stattdessen gewannen der Aufbau und die Pflege höfischer Kunstwerkstätten zunehmend an Bedeutung.

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Die Ausstellung „Sammeln! Die Kunstkammer des Kaisers in Wien“ ist vom 26. Februar bis zum 2. September 2012 im Museum Zeughaus C5 zu sehen. Im Prestel Verlag erscheint ein umfassender Katalog. Passend zur Schau gibt es für Kinder und Erwachsene ein Begleitprogramm mit Workshops und Vorträgen.

Quelle: Reiss-Engelhorn-Museen
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