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Kupfer von Ötzis Beil kam aus der Toskana

Geschichte|Archäologie

Kupfer von Ötzis Beil kam aus der Toskana

Neue Analysen vom Beil Ötzis könnten die bisherigen Annahmen zum Handel von Kupfer im 4. Jahrtausend v. Chr. im alpinen Raum revolutionieren. Das Kupferbeil wurde vor 25 Jahren zusammen mit den Beifunden des Mannes aus dem Eis geborgen und gab Aufschlüsse zur Metallurgie der Kupferzeit. Die Verbindung der Beilklinge mit dem Beilholm ermöglichte eine Datierung mit der Radiokarbonmethode und konnte damit das absolute Alter des Beils auf 3346-3011 v. Chr. festlegen. Das Kupferbeil des Mannes aus dem Eis ist bislang weltweit das älteste komplett erhaltene Beil der Jungsteinzeit.

Kupfer aus der Toskana

Die Archäometallurgie-Forschungsgruppe der Universität Padua legten in Zusammenarbeit mit Igor Villa und Günther Kaufmann nun die erste vollständige chemische und Isotopen-Analyse der Kupferklinge vor. Eine winzige Materialprobe erlaubte die Untersuchung der Beilklinge an der Universität Padua und die Isotopenuntersuchung in Zusammenarbeit mit der Universität Bern. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen aus dem vergangenen September wurden nun veröffentlicht. Aus archäologischer Sicht war das Ergebnis unerwartet, da man für das 4. Jahrtausend v. Chr. bisher von Kupferabbau im alpinen oder dem Balkan-Raum ausgegangen war. Die Untersuchungen hingegen belegen eindeutig, dass das Metall von Ötzis Kupferklinge aus Lagerstätten der Toskana stammt.

Von der Toskana bis in den südlichen Alpenbogen

Die Herkunft des Kupfers aus der Toskana deckt sich mit weiteren neuen Erkenntnissen der Forschergruppe, die den Abbau von kupferhaltigem Erz und die Herstellung von Kupferwerkzeugen im Bereich der südlichen Toskana bereits für die Jungsteinzeit nachweisen konnten. Die neuen Daten bestätigen weit reichende Verbindungen zwischen den Jungsteinzeitlichen Kulturen in Mittelitalien und denen nördlich des Apennins, bis hin zu den Bevölkerungsgruppen des südlichen Alpenbogens, aus denen der Mann aus dem Eis stammt. Weitere archäologische Forschungsprojekte sollen nun aufgrund der neuen Erkenntnisse die Verbreitung und die Handelswege von jungsteinzeitlichen Beilen aus metallurgischer Sicht von Mittelitalien bis in die Alpenregion untersuchen.

Quelle: Südtiroler Archäologiemuseum
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