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Leben und Lieben im römischen Trier

Friedrich III. - Der 99-Tage-Kaiser

Leben und Lieben im römischen Trier
Szene aus dem medialen Raumtheater „Im Reich der Schatten. Leben und Lieben im römischen Trier“ (Premiere, 22. Juni 2010) im Rheinischen Landesmuseum Trier, Foto: Thomas Zühmer

In dem rund 500 Quadratmeter großen Halbrund sind 50 römische Grabdenkmäler aus der Zeit um 200 n. Chr. ausgestellt. Entdeckt wurden die Grabdenkmäler zwischen 1877 und 1885 in Neumagen unweit von Trier. Hier waren sie als Fundamentstücke in die Befestigungsmauer des dortigen Kastells eingebaut, das zu Beginn des 4. Jahrhunderts errichtet worden war. „Bis heute ist der Fund überragend, denn nirgendwo wurden seither Grabdenkmäler in diesem Umfang und von so hoher Qualität entdeckt“, sagt Dr. Eckart Köhne, Direktor des Rheinischen Landesmuseums Trier. Die Besonderheit der antiken Grabdenkmäler ist, dass sie in Anlehnung an römische Traditionen meist schon zu Lebzeiten wohlhabender Familien aus Trier aufgestellt wurden. Sie zeigten neben verstorbenen auch noch lebende Mitglieder, dienten somit nicht nur der Erinnerungskultur, sondern galten als Ausdruck von Reichtum, Ansehen und gehobenem Lebensstil. Auf den farbenfrohen Reliefs präsentierten die Auftraggeber sich und ihre Angehörigen in ihren Berufen, in Szenen aus dem Geschäfts- und Privatleben, beispielsweise auf der Jagd, beim Frisieren, beim Geldzählen oder beim Wagenrennen.

Zu den Neumagener Grabdenkmälern zählt auch das legendäre Schulrelief aus dem späten 2. Jahrhundert, das Lateinschülern in ganz Europa bekannt ist und einen Lehrer mit drei Schülern zeigt. Mit dieser Darstellung in feinkörnigem Sandstein bewies der Besitzer, dass er sich für die Erziehung seiner Söhne einen teuren – wohl griechischen – Hauslehrer leisten konnte. Zu den berühmtesten Reliefs zählt das Neumagener Weinschiff vom Anfang des 3. Jahrhunderts, das als Aufsatz zum Grabdenkmal eines wohlhabenden Weinhändlers gehörte. Eines der ältesten Grabmonumente, die in Neumagen gefunden wurden, ist das fast drei Meter hohe Grabmal des Gaius Albinius Asper und seiner Gattin Secundia Restituta (um 130 n. Chr.). Beide präsentieren sich in einer Doppelnische auf der Vorderseite der Stele stolz als römische Bürger, erkennbar an dem dreiteiligen Namen und der typischen Kleidung (Tunika und Toga bzw. Palla).

Ebendieser Geschäftsmann Gaius Albinius Asper (gesprochen von Peter Striebeck), der um seine an einem Schlangenbiss verstorbene Frau Secundia trauert, steht im Mittelpunkt der fiktiven Geschichte. Als der Göttersohn Merkur (gesprochen von Christoph Maria Herbst), ihm anbietet, ihn in die Unterwelt zu begleiten, zögert er nicht lange. Und so beginnt die abenteuerliche Suche nach Secundia. Was Asper nicht ahnt: Merkur treibt gerne Scherze. Immer wieder gerät Asper bei seiner Suche auf Irrwege. Er stellt fest, dass ihm sein Wissen und Können in der Unterwelt nichts nutzt, und zu allem Überfluss muss er dabei auch noch den Spott Merkurs ertragen.

Auf ihrer Reise begegnen Asper und Merkur den verstorbenen Bürgern der Stadt Trier bei ihren alltäglichen Beschäftigungen: der Jagd, dem Frisieren, dem Besuch im Circus, dem Handel mit Wein. Immer wieder versucht Merkur, Asper von seiner Suche abzubringen. Ob Wein, üppige Mahlzeiten, Wagenrennen, orgiastische Tanzszenen oder eine schöne Frau – die Versuchungen sind zahlreich. Je unnachgiebiger Asper bleibt, desto größer wird sein Ansehen bei Merkur, aber schließlich wird auch er schwach. Als durch den Einhalt der Götter wieder Ruhe einkehrt, gibt es jedoch ein versöhnliches Ende: Merkur bringt Asper nach Hause, wo dieser die Suche nach seiner Frau aufgibt und sich wieder seinem irdischen Leben zuwendet.

Die 45-minütige Reise ins „Reich der Schatten“ ist von den frühesten Formen römischen Theaters inspiriert. Die Inszenierung bedient sich dessen typischer komödiantischer Charaktere, verwendet Fragmente antiker Originaltexte in abgewandelter Form, etwa von Ovid, Horaz, Lukian und Vergil, und orientiert sich sowohl motivisch als auch stilistisch an diesen Texten. Neu ist jedoch die 360-Grad-Konzeption im Raum: Die Besucher erleben die Rahmenhandlung und die fünf Einzelepisoden inmitten des Ausstellungssaals und werden von jedem Standpunkt aus in die Inszenierung einbezogen. Sie sind nicht vom Werk getrennt, sondern Teil des Spiels mit Raum, Zeit und poetischer Illusion.

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Seinen besonderen Reiz erhält das Raumtheater durch die Kombination verschiedener Elemente aus Kino, Theater und Trickfilm vor dem Hintergrund der Museumsexponate. Durch den Einsatz von Projektionen, Licht, Musik und Spezialeffekten werden die steinernen Originale wird der Raum in gewisser Weise zum Leben erweckt. Mit Peter Striebeck und Christoph Maria Herbst konnten zwei renommierte deutsche Darsteller als Hauptsprecher für diese Inszenierung gewonnen werden.

Eintrittskarten sind im Vorverkauf erhältlich bei der Tourist-Information Trier, im Internet unter http://www.ticket-regional.de sowie bei Kartenvorverkauf Trier, Dom-Information Trier, Arena Trier, Press Point. Einzelbesucher können sich, soweit verfügbar, auch gebuchten Sondervorstellungen außerhalb der Öffnungszeiten anschließen. Für Schulklassen wird das Raumtheater ab der 5. Klassenstufe empfohlen.

Quelle: salaction public relations
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