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„Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“

Geschichte|Archäologie

„Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“
Kaiser Ludwig der Bayer auf dem Adlerthron. (Bayerisches Nationalmuseum, München)

Das Haus der Bayerischen Geschichte und die Stadt Regensburg veranstalten in Zusammenarbeit mit der Diözese Regensburg von 16. Mai bis 2. November in Regensburg die Bayerische Landesausstellung unter dem Titel „Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“.

Anlass für die große Retrospektive sind das 700-jährige Jubiläum der Königswahl Ludwigs des Bayern im Jahr 1314 und der Blick auf eine Zeit, in der viele grundlegende Neuerungen in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht das überkommene Weltbild in Frage stellten. Kaiser Ludwig IV. genannt „der Bayer“ (1328-1347) war der erste Wittelsbacher auf dem Kaiserthron und führte als letzter deutscher Herrscher des Mittelalters eine jahrzehntelange Auseinandersetzung mit dem Papsttum in Avignon. Der ursprünglich abwertend gemeinte Beiname „der Bayer“ wurde schließlich zum Ehrentitel für einen Förderer des Handels und der Städte, der das bayerische Herzogtum stärkte und zukunftsweisende Reformen im Reich anstieß.

Die Ausstellung entwirft ein Panorama der Zeit in ihrem politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Wandel. Betrachtet man die Zeitspanne von immerhin 45 Jahren (1302 bis 1347), in denen Ludwig auf verschiedenen Ebenen Herrschaft ausübte, so zeigt sich eine Konstante: Um sich gegen unterschiedlichste Gegenkräfte zu behaupten setzte Ludwig oft auf bisher nicht oder nicht in diesem Umfang genutzte Mittel. So förderte er das sich in dieser Zeit herausbildende Kaufherrenpatriziat und privilegierte Handel und Handelswege, um verstärkt Geldmittel für seine Politik zu erhalten.

Er nutzte die Gegnerschaft der radikalen Minoriten gegen den Papst, um in seinem Konflikt mit Avignon auch theologisch und juristisch gewappnet zu sein. Das Doppelkönigtum mit Friedrich dem Schönen, die zunächst papstlose Kaiserkrönung in bewusster Anknüpfung an den Glanz des antiken Rom und die Umsetzung einer säkularen Kaiseridee waren radikal neue Legitimationsstrategien, die neue Wege für das spätmittelalterliche Königtum im Reich wiesen. Neu war auch das Miteinander der vielen Machtzentren – statt auf Befehl und Gehorsam gegenüber einem starken König setzte Ludwig auf Konsens und gemeinsame Herrschaft vieler Ebenen, vom Kaiser über die Fürsten bis zu den Städten. Was alle betraf, sollte auch von allen mitgetragen werden. Hier finden sich bemerkenswerte Vorläufer der föderalen Strukturen, die bis heute Deutschland prägen.

Quelle: Haus der Bayerischen Geschichte
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