Einem erwachsenen Mann ist die Gleichberechtigung der Geschlechter in der Regel nicht mehr beizubringen. Dies schon gar nicht, wenn sie sich in der traditionellen Rolle als Brötchenverdiener für die Familie befinden. Die einzige Chance für eine moderne Einstellung bei Männern scheint zu sein, von früher Kindheit an in einem Haushalt aufzuwachsen, in der auch die Mutter arbeiten geht und der Vater daheim Familienaufgaben übernimmt, schreiben zwei amerikanische Soziologie-Professoren im Magazin „Social Psychology Quarterly“.
Frauen können dagegen auch als Erwachsene noch traditionelle Rollen ablegen, glauben Scott Myers und Alan Booth. Vor allem eine eigene Arbeit scheint Frauen zu einer neuen Sicht ihrer Geschlechterrolle zu ermuntern.
Für ihre Studie hatten die Forscher die Aussagen von etwa 650 Erwachsenen ausgewertet. Dabei fanden sie unter anderem, dass Söhne aus traditionell organisierten Elternhäusern, in denen die Mutter die Familienarbeiten erledigt, auch später die Hausarbeit meist ihrer Frau überlassen. Bei Töchtern sind dagegen weniger das Elternhaus entscheidend für ihre späteren Ansichten zu ihrer Rolle als Frau. Es zählen vielmehr Erfahrungen, die sie als Erwachsene während der Ausbildung und in der Arbeitswelt machen.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek