Wohl kaum ein Herrscher des 19. Jahrhunderts erfährt bis heute eine derart schwärmerische Verehrung wie Ludwig II. von Bayern. Vor allem die von den Opern Richard Wagners inspirierte Märchenwelt, die er um sich schuf, fasziniert seine Bewunderer: Ludwigs Schlösser wurden seit dem frühen Tod des Königs von mehr als 50 Millionen Besuchern besichtigt.
Nach dem Muster der klassischen Tragödie in fünf Akten inszeniert die Bayerische Landesausstellung „Götterdämmerung. König Ludwig II“ vom 14. Mai bis zum 16. Oktober die Geschicke des unzeitgemäßen Monarchen. Die Thronbesteigung des erst 18-Jährigen 1864, der Sieg Preußens über Bayern und Österreich 1866 und der Verlust der Selbständigkeit Bayerns 1871, die „Gegen‧welten“, die Ludwig in seinen Schlössern schuf, Bayern als „Spitze des Fortschritts“ und schließlich Tod und Mythos des Königs sind die Themen der Ausstellungsbereiche. Schauplatz ist das Neue Schloss Herrenchiemsee, dessen unvollendete Räume erstmals für das Publikum geöffnet werden.
Der zweibändige Ausstellungskatalog erscheint im Primus Verlag (Darmstadt). Im Verlag Friedrich Pustet (Regensburg) ist darüber hinaus der Band „Herrenchiemsee. Kloster – Chorherrenstift – Königsschloss“, herausgegeben von der Vereinigung der Freunde von Herrenchiemsee, erschienen.